VSC und König Plauen – vereint für einen Tag

Bezirksliga: VSC Plauen I – Neikirng I     4,5 : 3,5

Das große Kampfsportseminar am vergangenen Wochenende machte es nötig, dass sich König Plauen V für den Spieltag ein anderes Spiellokal suchen musste. Sie fragten beim VSC an und es wurde im Domizil der Marinekameradschaft kuschelig. Ich hätte nicht gedacht, dass vier Mannschaften in den Räumlichkeiten Platz finden würden, aber die Jungs haben einfach ein bisschen Tetris gespielt und ein echtes Raumwunder vollbracht.

Steffen und ich bekamen nahezu zeitgleich Remis angeboten, was wir beide annahmen. Zu dieser Zeit wussten wir schon, dass sich Claus-Peter den Sieg nimmer nehmen lässt. Auch Burkhard stand von Anfang an richtig gut, Ute ebenso.

Die erste Rechnung ging wie berechnet auf: Claus-Peter steckte zwar etwas Zeit in sein Spiel, machte dafür aber auf dem Brett anständig Tempo. Er bereinigte die A- und B-Linie von Bauern und hatte die Initiative. Ein zweifach gedeckter Freibauer war die Bank für das Endspiel. Wie gesagt, den Sieg ließ er sich nicht mehr nehmen.

Ute war so richtig in Kampfesstimmung. Sie hatte die Aktivität und kam immer besser in Fahrt. Bei bester Laune griff sie herzhaft an und hatte auch noch das Glück des verkürzten Gewinnwegs. Die Aufgabe der Partie war wohl die bessere Alternative zu Damenverlust oder Matt.

Michael hatte es mit dem offensiv spielenden „Gagg“ zu tun. Selten sieht man im Mittelspiel zwei Könige auf der G-Linie stehen und dazwischen gähnende Leere. Wie sich so eine Geschichte ins friedliche Remis entwickeln konnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Für möglich hätte ich das bei der Hauen-und-Stechen-Stellung nicht gehalten. 3,5:1,5 für Neikirng. Komfortabel, möchte man meinen. Aber noch nicht im Kasten.

Burkhard fand keinen Weg, seine druckvolle Stellung auszunutzen. Wieder ruft man sich Claus-Peters Satz in Erinnerung: Es nützt nichts, schön zu stehen – man muss auch gewinnen! Am Ende rannte ein Bäuerlein auf und davon. Burkhards König, Läufer und Springer sahen pikiert zu Boden, denn  eingreifen konnten sie nicht. Ein unglücklicher und tragischer Ausgang. Burkhard war untröstlich.

Schon vorher ereilte es Matthias. Alexander Klassen konnte sich besser aus der Affäre ziehen, als es am Anfang aussah. Matthias wurde immer weiter in die Defensive gedrängt und Alexander baute seinen Angriff sukzessive aus. Es folgte der Totalausfall mit Familiengabel und Mattangriff.

Blieb noch Ralf übrig. Das Endergebnis noch positiv zu gestalten, lag allerdings nicht mehr in seiner Hand. Die ganze Partie immer fest im Griff, zog sein Gegner auch am Ende natürlich nicht mehr fehl und Ralf blieb nur noch die Aufgabe. Der Minusbauer fehlte, um die Bauernkette zusammenzuhalten. Der Schlussstand von 4,5:3,5 aus Plauener Sicht war zweifellos ein bisschen glücklich. Vielleicht täuschte uns aber auch nur der optimistische Zwischenstand über die wahren Tatsachen hinweg, dass der VSC einfach besser ist. Aber wir waren doch so nah dran…