Endrunde beginnt am 10. März

Die Vorrundenkämpfe um die Vereinsmeisterschaft des SV Markneukirchen 2015/2016 sind beendet. Die ganz großen Überraschungen blieben zwar aus, aber kleinere gab es schon. Dafür sorgten zwei unserer Senioren. Ralf Wander qualifizierte sich mit 4 aus 6 für die Finalrunde, und Klaus Wagner setzte Burkhard Atze auf sehenswerte Art und Weise matt.

Nun beginnen am 10. März in drei Gruppen die Finalkämpfe. In Gruppe A geht es um den Meistertitel und die Plätze 2 bis 7. In der Reihenfolge der Auslosung spielen C.-P. Franke, R. Wander, B. Atze, F. Weller, M. Schubert, S. Pötzsch und G. Sandner.

Um die Plätze 8 bis 14 spielen in Gruppe B K. Sandner, M. Palm, U. Sadewasser, K.-H. Vogel, K. Wagner, M. Straube und B. Klaus.

Und in Gruppe C kämpfen J. Schmidt, S. Dreier, S. Lampert, U. Langholz, F. Dreier und R. Steinhaus um die Plätze 15 bis 20.

Die Paarungen der 1. Runde am 10. März lauten:

Gr. A   –   Wander – Sandner, Atze – Pötzsch, Weller – Schubert;
Gr. B   –   Palm – Klaus, Sadewasser – Straube, Vogel – Wagner;
Gr. C   –   Schmidt – Steinhaus, S. Dreier – F. Dreier, Lampert – Langholz.




Das nächste Monatsblitz ist gespielt

Am 4. Februar lief das erste Monatsblitz über die Bühne. Bei nur 12 Teilnehmern wurde es ein Rundenturnier und vom Ergebnis her eine leichte Beute für Claus-Peter Franke. Hervorzuheben ist der zweite Platz von Gerd Sandner, allerdings wurden die Plätze 2-5 wimpernschlagweise vergeben.

Alle Einzelergebnisse

Tabelle




Erste Saisonniederlage für die Erste

Bezirksliga: SG CX Schwarzenberg-Raschau – SVM I 4,5:3,5

Jetzt ist es passiert: Wir haben da eine Niederlage kassiert, wo wir sie eigentlich gar nicht vermutet hätten. Natürlich waren wir auch ein bisschen vom bisherigen Verlauf der Saison verwöhnt, hatten manchmal vielleicht etwas Glück. Nun hat uns das normale Bezirksligaleben wieder eingeholt, wo man einfach auch mal einen Kampf verlieren kann. Das Leben ist kein Ponyhof…
Wären wir Astrologen, hätten wir schon vorher gewusst, dass das Himmelsgestirn nicht günstig stand an diesem letzten Sonntag im Januar. Burkhard und Gerd waren noch tüchtig krank, Ute blass um die Nase und die Straße ab der Gopplasgrüner Höhe bis Raschau schneeweiß.
Gerd war denn auch froh, dass er relativ zeitig ein Remis bekam. Matthias‘ Partie war die einzig richtig gute an diesem Tag. Er gewann, weil sein Königsangriff richtig klasse durchschlug.
Ute und ihre Konzentration durchlebten gestern (wohl aufgrund ihrer Blässe) eine Beziehungskrise und verbrachten den Tag getrennt. Das war zumindest der Extrakt aus ihrer Begründung, warum sie erst einen Bauern verlor und später die ganze Partie.
Steffen sah in einer zugeschobenen Partie keinen Weg mehr nach vorn und entschied sich für ein Remis. Im Gegensatz zu ihm sah ich in meinem Spiel stets Wege nach vorn – es waren aber meist die falschen! Aus Protest gegen mich selbst und das Schicksal spielte ich noch so lange, bis ich tatsächlich nur noch meinen Mehrbauern auf dem Brett stehen hatte – und dazu ungleichfarbige Läufer…
Dann starb Philipps Partie ganz plötzlich an akuter Mattigkeit. Gerade war er noch am Gewinnen, da schob sein jugendlicher Gegner seinen Turm nach g8, sagte Schach und ließ nur noch zwei Züge zur Auswahl, die beide im Matt enden würden. Super gesehen, schlecht für uns.
Zwei noch laufende Begegnungen und einen Punkt weniger. Vom 4. Brett hörten wir immer mal ein Remisgebot, allerdings regelmäßig die Seite wechselnd. Im selben Takt wurde es stets vom Gegner abgelehnt. Der Vorteil ließ mal den einen und dann wieder den anderen hoffen. Zum Schluss hatte Burkhard die Nase leicht vorn mit einer Qualität gegen einen Bauern.

An Brett 1 konnte keiner der Kontrahenten Vorteile erringen. Die Bauernketten standen dicht ohne Hebel und Einschlagsfelder zu bieten. Kein mögliches Opfer war in Sicht und dazu saß ein Gegner am Brett, der durchaus mit den Steinen umgehen kann – die Chancen auf einen möglichen Sieg, um der Gesamtniederlage doch noch zu entgehen, sanken für Claus-Peter gegen null. Also noch ein Remis und nun war Burkhard gefragt, aus der Qualität noch was zu machen. Nicht nur er selbst, auch sein Gegner und die Umstehenden hatten keine Idee, wie man die Partie noch gewinnen könne. Der Springer hielt die Bauern, der König deckte den Springer und war nicht zu vertreiben. Das letzte Remis des Tages folgte und bedröppelt blieb uns nur noch die Heimfahrt. Viertel drei war uns nicht einmal mehr ein Mittagessen vergönnt.




Überraschender Punktgewinn für die Zweite gegen Cranzahl

Nach gut drei Stunden Spielzeit war es also soweit: Unser Gegner aus Cranzahl führte scheinbar uneinholbar gegen die zweite Neikirnger Mannschaft mit 4:2. Die Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt war fast auf dem Nullpunkt, denn in den beiden verbleibenden Partien (F. Dreier-Totzauer und K. Sandner-Lämmel) stand es nur ausgeglichen.

Der Reihe nach: Endlich gab es also tatsächlich ein Heimspiel gegen die Weinholds und Lämmels, die Markneukirchen auch nicht kannten und sich nur vage an einen Gasthof in Wohlhausen erinnern konnten. Cranzahl kam mit 7 Spielern, es dürfte dieselbe Aufstellung gewesen sein, gegen die wir erst kürzlich mit unserer Ersten im Erzgebirge gerade so einen knappen Mannschaftssieg geholt haben… Wie sollten also hier und heute die nötigen Punkte eingefahren werden? Schwierig.

Aber es stand 9:00 Uhr zumindest schon mal 1:0, Cranzahl ließ das erste Brett frei und damit war ich erstmals spielfrei. Vorsorglich hatte ich mir etwas zu korrigieren mitgebracht, blieb aber natürlich im Spiellokal, wo sich bald interessante und spannende Kämpfe entwickelten:

Unser Wagner Klaus spielte mit seinem Gegner eine Angriffspartie mit offenen Königsflügelstellungen und stand kurzzeitig vielversprechend. Im Bestreben, seinen Turm auf die entblößte königliche Verteidigungsstellung seines Gegners zu aktivieren, klemmte er sich ärgerlicherweise seinen Turm durch einen unmotivierten Springerrückzug ein, wodurch der feindliche Läufer den Turm angreifen und folgerichtig abkassieren konnte. Klaus versuchte noch weiterzuspielen, konnte aber nichts mehr retten: 1:1.

Der Mannschaftsleiter der Dritten Frank Dreier stellte sich wieder voll in den Dienst der Zweiten und brachte ein beeindruckendes Biersortiment mit, welches einige Schachfreunde aus dem Erzgebirge gern zur Stärkung nutzten. Er hatte ein Remisgebot, aber wir ahnten schon, dass uns Remispartien heute nicht weiterbringen und er lehnte ab.

Florian Thiele spielte wieder eine an sich gute Partie, verlor lediglich einen Bauern gegen den starken Grunert. Im Endspiel versuchte Florian mit einem Springeropfer, das ihm zwei gegnerische Bauern bescherte, das Remis zu retten, aber es reichte nicht: 1:2.

Benno Klaus spielte wieder mal eine beeindruckende Angriffspartie und opferte gegen Weinholds Dietbert wie selbstverständlich die Qualität, um einen Vierfigurenangriff mit Dame, Turm, Springer und Läufer zu starten. Sein schnelles und dennoch durchdachtes Spiel brachte seinen Gegner so in Bedrängnis, dass er den 40. Zug vor der Zeitkontrolle nicht mehr schaffte. Der Ausgleich war geschafft, es stand 2:2.

Karl-Heinz Vogel spielt auch eine mutige Angriffspartie, verlor aber beim eigenen Mattangriff ein Tempo und den vollen Durchblick, der Weinholds Friedmar ebenfalls zum Königs- und Mattangriff kommen ließ. Nach dem Gewinn des Cranzahler Mannschaftsleiters äußerte dieser sogar, dass unser Spieler mit mehr Ruhe hätte gewinnen können…

Nach dem 2:3 wurde es leider nicht besser: Ralf Wander wollte in ein Turmendspiel mit jeweils einer Leichtfigur durch Damentausch abwickeln, um ein sicheres Remis zu bekommen, übersah aber leider eine Fesselung, die zu einem Bauernverlust führte. Nach dem folgerichtigen zweiten Bauerngewinn des Cranzahlers war die Niederlage besiegelt und es stand 2:4. Kopf hoch, Ralf, die Punktgewinne kommen schon wieder!

Franks Brett war immer noch so gut gefüllt wie sein Biervorrat. Es stand völlig ausgeglichen, also spielte er sicher weiter und wartete auf einen Fehler des Gegners. Und dieser kam irgendwann! Ein achtlos vorgezogener Bauer am Königsflügel konnte aufgrund einer Fesselung abkassiert werden. Frank kam somit zum unwiderstehlichen Angriff und gewann: 3:4.

Abwarten und Tee trinken… Das kann wohl keiner besser als unser Urgestein Karlheinz Sandner. Auch er gewann irgendwann einen Bauern… Es war eine zähe Partie. Wieder einmal schaffte er es, konzentriert und fehlerfrei weit über 5 Stunden Schach zu spielen und zu gewinnen – das ist beeindruckend. Die Freude über den Mannschaftspunkt war also mehr auf unserer Seite, gerade gegen die Besten unserer Staffel klappt es am besten.

Michael Straube, 31.01.16




Markneukirchner Stadtmeisterschaft: Runde 4

Nach der 4. Runde ist keiner mehr verlustfrei. Die Partie Franke – Weller ging remis aus, nachdem ich mich zugegebenermaßen so bombenfest eingemauert habe, dass nicht einmal Claus-Peters Brecheisen einen Ansatz fanden. Ich hatte wieder mal die Eröffnung versemmelt.

3 Partien mussten verlegt werden, da die winterlichen Wetterkapriolen wohl ihren gesundheitlichen Tribut forderten. Also kann sich an den vorläufigen Ergebnissen noch ein bisschen was ändern. Die Partien müssen selbsredend bis zur nächsten Runde nachgeholt worden sein.

Zwei Verfolger, Heinz Zöphel und Steffen Pötzsch, konnten in ihren Partien voll punkten und halten den Anschluss. Auch Josef Biba hat ins Aufhol-Jagdhorn geblasen.

Tabelle nach der 4. Runde in pdf

Tabelle nach der 4. Runde in HTML

Ergebnisse und Ansetzungen in pdf

Ergebnisse und Ansetzungen in HTML




Eine schmale Obervogtlandmeisterschaft hat begonnen

Erneut können wir nicht mit einer besonders tollen Teilnehmerschar bei der OVL werben – die Teilnehmer sind natürlich schon toll, nur die Zahl ist wieder etwas mager. Diesmal werden wir wohl Konsequenzen ziehen und etwas am Modus ändern: Im kommenden Jahr werden wir aussetzen… und wahrscheinlich ein eintägiges Schnellschachturnier durchführen. Im Jahr darauf gibt es dann wieder das gewohnte Turnier und so soll es dann weitergehen, wenn es sich denn bewährt: ein Jahr OVL-Meisterschaft, ein Jahr OVL-Schnellschach-Meisterschaft.
Das ist jedoch Zukunftsmusik. Wir leben im Hier und Jetzt und haben die ersten beiden Runden hinter uns gebracht. Die Meisten haben schon ein paar Federn gelassen, aber bis zum großen Finale sind es ja noch ein paar Runden. Wir treffen uns wieder am 28. Februar an gleicher Stelle, dem Schützenhaus in Adorf.

Alle Ergebnisse und Ansetzungen

die Teilnehmer

Tabelle nach 2 Runden




Am Sonntag startet die OVL-Meisterschaft!

Liebe Schachfreunde aus Markneukirchen! Am Donnerstag ist Analysetag und nicht alle Vereinsmitglieder werden erscheinen. Bitte denkt daran, dass am Sonntag die OVL-Meisterschaft beginnt und dass ich schon langsam mal wissen möchte, wer denn teilnimmt!




Niederlage für die Zweite bei den Königen

1. Bezirksklasse : SK König Plauen V – Neikirng II:  5,5:2,5

Am Sonntag wollten sich pünktlich zum Wintereinbruch 16 Markneukirchner Schachspieler an der Adorfer Tankstelle treffen, um Richtung Plauen zu starten. Mit etwas Verspätung schaffte meine Fahrgemeinschaft (mit Klaus und Karlheinz) das erste Etappenziel, denn aufgrund des Wintereinbruchs schaffte ich es zwar den Berg nach Eubabrunn runterzurutschen, doch nicht mehr hoch, um Schönlind zu erreichen. Irgendwie kämpften wir uns über Umwege durch den Schnee, der reichlich auf den Straßen lag.

Leider standen uns nur 14 der geplanten 16 Spieler zur Verfügung, da Karl Heinz absagen musste und Philipp nicht antrat. Also musste die Dritte zu sechst gegen den VSC II antreten, damit wir wenigstens komplett spielen konnten.

Der Punktkampf begann hoffnungsvoll, gewann doch Benno in einer seiner typischen Schnellpartien am 3. Brett. Fast zeitgleich zog jedoch Florian Thiele gegen Heike Sandner den kürzeren und es stand 1:1. Relativ lang hielt sich Reservist Andi Möckel ziemlich unbeschadet, auch wenn er hin und wieder am Brett ein wenig schlief, bis er vom erfahrenen Ulrich Seyffert bezwungen wurde.

Für mich persönlich lief der Spieltag positiv. Endlich mal wieder kam ich mit Weiß zu einer schönen Angriffspartie, endlich mal wieder ohne Fehler, endlich mal wieder ein ganzer Punkt… Gegen Uwe Hörning lief der Italiener diesmal jedenfalls sehr gut. Zwischenstand: 2:2.

Ralf hatte von seinem fast 70 Jahre jüngeren Gegner ein Remisangebot bekommen, spielte aber weiter, denn Rolf Steinhaus hatte leider eine Figur verloren, die folgerichtig die Partie kostete.

Am „Jugendbrett“ bekämpften sich der Plauener Lothar Wagner und unser Karlheinz Sandner in einer interessanten Partie. Leider kam Karlheinz mal wieder in Zeitnot und übersah einen listigen Bauernzug seines Gegners, der damit die Dame attackierte. In der Hektik verspeiste Karlheinz leider ein Pferd, um anschließend dafür seine Dame zu verlieren. Der 40. Zug war zwar erledigt, die Partie aber leider auch. 2:4. 170 Jahre geballte Schacherfahrung analysierten anschließend, was das Zeug hielt.

Ralf hatte sich in seinem Gewinnstreben leider verkalkuliert und sein junger Gegner gewann einen Mehrbauern und bald darauf sogar einen weiteren.

Klaus sicherte sich daraufhin gegen Steffen Bork wenigstens ein ordentliches Remis, die Mannschaftsniederlage war nicht mehr zu verhindern. Ralf kämpfte noch bis 14.40 Uhr um einen halben Punkt, aber der starke Plauener Jugendspieler Nico Hörkner spielte bis zum Schluss ohne Fehl und Tadel und gewann. Damit mussten wir uns mit 2,5 Punkten begnügen.

Ein großes Kompliment erneut an unsere Ü 80-Fraktion. Es ist eindrucksvoll, mit welchem Engagement und mit welcher Kampfkraft und Konzentration sich gerade unsere Oldies für den Verein einsetzen.

In den abschließenden 3 Punktkämpfen sollten wir die Zweite stark machen, um die nötigen Mannschaftspunkte einzufahren.

Michael Straube, 17.01.16




Neikirng vs. Neukirchen

Bezirksliga: SVM I – SG Neukirchen/Erzgeb. II 4,5:3,5

Auch nach dem gestrigen Spieltag bleiben wir dran an den Königen aus Plauen. Nach dem Sieg gegen Neukirchen/Erzgebirge II sind wir immer noch gleichauf mit König Plauens Vierter, die allerdings ein paar Brettpunkte mehr hat als wir.
In der Nacht zuvor schneite es kräftig. Dass soll im Winter zuweilen vorkommen, war in diesem aber das erste ernsthafte Mal. Die Berufstätigen mit Arbeitsweg wird es gefreut haben, dass es am Sonntag war – die Schachspieler traf es dafür heftig. Allerdings kennen unsere Gegner aus dem Erzgebirge den Winter und kamen pünktlich, wenn auch nur zu siebt. Claus-Peter Franke durfte am ersten Brett seine Figuren gleich wieder wegpacken und hatte einen freien Tag. Klar, es ist ein Punkt, der Spieler hasst es trotzdem…
Gerd Sandner war der Nächste, der heimgehen konnte – ihm machte sein Gegner das Geschenk, einen Einschlag ins Verteidigungszentrum zu ermöglichen, wo es gleich noch zum Figurengewinn für Gerd gekommen wäre. Der Erzgebirgler gab sofort auf. Im Gegenzug machte Matthias Schubert seiner Selbstkasteiung ein Ende. Er fand wohl den besten Zug – für seinen Gegner – gerade gut genug und ließ sich von da an quälen. Irgendwann war es ihm genug, Matthias gab auf und ging Mittagessen.
Der Rest von uns stand eigentlich recht aussichtsreich: Burkhard Atze hatte ganz gute Angriffschancen, Steffen Pötzsch stand ausgeglichen. Auch meine Konterchancen waren handfest, nachdem ich meine unterirdisch gespielte Eröffnung hinter mich gebracht  hatte. Philipp Gütter griff beherzt an und sah nach meiner Einschätzung schon ein bisschen nach Sieger aus. So ließ es sich spielen. Ob jedoch die schokoladigen Durchhalteparolen Ute Sadewassers an die Mannschaftskameraden auch ein Zeichen dafür sein sollten, dass ihre eigene Stellung nicht so sehr vorteilhaft wäre, bleibt auch nach dem anschließenden Gespräch in der Selbsthilfegruppe reine Spekulation. Der Druck ihres Gegners am Königsflügel sah schon mächtig aus. Allerdings hatte Ute selbst eher nicht das Gefühl, nachteilig zu stehen, wobei sie natürlich Recht behalten sollte…
Bei Philipp kippte später das Spiel. Ihm wurde seine aufgerissene Stellung mit ungeschütztem König zum Verhängnis. Sein Angriff löste sich auf, am Ende verlor er einen Turm und streckte die Waffen. Machte aber fast gar nix, denn dafür kam meine Partie immer mehr in Fahrt und mündete in einem ganzen, sehr willkommenen Punkt. Nach Abtausch aller Schwerfiguren behielt Steffen einen Mehrbauern, Läufer und Springer gegen das Läuferpaar. Die beiden Kontrahenten sahen keine Siegmöglichkeit, wenn niemand alles auf eine Karte setzen würde und gaben die Partie remis. Auch Ute bekam ein Remisgebot von ihrem Gegner, was sie anfangs eigentlich gar nicht annehmen wollte. Als Burkhard jedoch auch sein Remis bekam, stellte Ute den Mannschaftssieg sicher, indem sie sich auf nichts einließ, und dem Angebot doch noch zustimmte.
Aus 7 gespielten Partien holten wir 3,5 Punkte. Leicht hätte noch ein Pünktchen weggehen können, denn viele Spiele waren kämpferisch angelegt. Wir können am Ende zufrieden sein, gewonnen zu haben – vielleicht auch damit, dass Claus-Peter ins Leere lief.




Nachruf: Gerhard Rehbein lebt nicht mehr

In der vorigen Woche bekam ich einen Anruf: Frank Bicker vom VSC Plauen teilte mir mit, dass Gerhard Rehbein gestorben sei. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich seit Jahren zusehends, so dass ihn die Krankheit letztlich niederwarf. Wir verlieren mit ihm einen echten Vollblutschachspieler – einen, dem Schach zu spielen alles bedeutete.

Gerhard Rehbeins gesamter Lebensinhalt konzentrierte sich auf das Schachspiel. Wenn er am Schachbrett saß, saß er wie ein Fels. So habe ich ihn kennengelernt. Die Zigarette zwischen den Fingern war halb abgebrannt, vergessen. Die Idee hatte ihn gepackt. Nichts konnte ihn jetzt davon abhalten, seinen Gegner zu zerdrücken. Der Aschenbecher neben ihm war am Ende des Schachabends halb voll – damals, als er sich das noch erlaubte und es im (Spiel)Lokal noch nicht verboten war. Neben ihm konnte die Welt untergehen, ohne dass er es bemerkte. Allerdings konnte er schon beim nächsten Mal komplett aus der Haut fahren, wenn neben ihm auch nur ein Bonbonpapier knisterte. Dann konnte er sich nicht konzentrieren, kam nicht in die Partie und er funktionierte nicht so, wie er funktionieren wollte. Das hasste er. Dann wurde er laut und die Welt konnte seinetwegen ruhig untergehen.

Sein Spiel musste nicht nur effektiv sein, sondern ästhetisch. Er liebte die Schönheit einer Partie. Leicht zu gewinnen, befriedigte ihn nicht, machte ihn genauso unzufrieden wie seine eigenen Fehler. Lieber unterlag er in einer guten, kompromisslosen Partie am Ende, als dass es langweilig war auf dem Brett. Überhaupt schätzte er die Kompromisslosigkeit – so spielte er und so lebte er auch. Sein streitbarer Charakter ließ ihn immer wieder stolpern, auch nirgends richtig heimisch werden.

Gerhard spielte zweimal jahrelang auch in unserem Verein. Hier wurde er, dem alle Facetten des Schachs lagen, Vereins-, Blitz-, Schnellschach- und Stadtmeister, spielte erfolgreich mit der ersten Mannschaft in der Bezirksliga. Viele Begebenheiten und Anekdoten stehen in Verbindung mit seinem poltrigen Gemüt. Spaßig war es oft, aber auch nicht immer. Und am wenigsten für seinen Gegner, den Unglücksraben, wenn er einen schwächeren Zug machte. Dann nahm sich Gerhard die Zeit, den Kopf zu heben und ihm 10 Sekunden lang in die Augen zu schauen…

(Frank Weller)

Ralf Wander stellte mir freundlicherweise den untenstehenden Artikel der Freien Presse zur Verfügung, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Ein Zeitzeuge voller Nostalgie.