Nachdem wir am vergangenen Sonntag gegen Lichtentanne den ersten Mannschaftspunkt in der zweiten Runde einfahren konnten, wiederholten wir diesen Teilerfolg am heutigen Nachholspieltag der ersten Runde bei unseren Schachfreunden in Adorf.Da unser Gegner in Bestbesetzung antrat, hielt sich unsere Zuversicht in Grenzen. Es ist vor allem der Leistungsstärke und Kampfbereitschaft unserer älteren Semester zu verdanken, dass erneut ein Mannschaftspunkt erzielt wurde.
Rolf Steinhaus stand gegen Jens Schmidt auf verlorenem Posten und musste beizeiten die Segel streichen. (Rolf hatte sein Pulver wahrscheinlich in der Vorwoche schon verschossen, als er noch einen vollen Punkt einfuhr.)
Doch dann stellten sich erste Erfolge ein: Ralf Wander holte durch sichere und konzentrierte Spielweise wieder einen wichtigen halben Punkt, diesmal gegen den starken Bernd Dassler-Fröber.
Michael Straube durfte wieder voller Freude das erste Brett besetzen… Ich hatte es (nach meiner lang umkämpften Auftaktniederlage gegen den Lichtentanner Jörg Baierl) diesmal mit der ewigen Adorfer Nr. 1 zu tun. Eher zwiespältig ließ ich mich auf seine gefürchtete Russische Verteidigung ein und stand nach spätestens 9 Zügen auch schon schlecht. Irgendwie konnte ich mich aus dem Schlamassel befreien und hatte die Möglichkeit, selbst einen Randbauern zu gewinnen. Vielleicht deshalb bekam ich vom Adorfer Urgestein ein Remisangebot, das ich nach längerer Überlegung auch annahm. Neben dem Respekt vor Heinz Zöphel spielte hier auch eine Rolle, dass wir uns über den ersten vollen Punkt des Tages vom überzeugend aufspielenden Dreier-Sigg gegen Horst Sonnenberg freuen durften.
Zur „Halbzeit“ stand es also 2:2. An den übrigen Brettern standen Benno, Karlheinz und Frank eher ausgeglichen, während Klaus einen oder zwei Bauern verloren hatte.
Benno Klaus bekam ein Remisangebot von Dieter Leicht, denn dieser kam langsam in Zeitnot, während unser Blitzer natürlich wie immer kaum Zeit verbraucht hatte… Da sich Benno gut fühlte, spielte er weiter. Im Nachhinein wäre hier die Punkteteilung vielleicht der Gewinner für die Mannschaft gewesen, aber das konnten wir noch nicht absehen.
Karlheinz Sandner spielte erneut in Bestform und bezwang diesmal Dieter Neubert, nachdem er tückisch einen Figurengewinn vorbereitete und nach einem Schachgebot den Turm des Gegners genüsslich verspeiste. Damit waren wir erstmals in Führung und liebäugelten schon ein bisschen mit dem Mannschaftssieg.
Aber die Führung wurde schnell wieder ausgeglichen, da Hans-Joachim Jakob unseren Klaus Wagner besiegte, der neben den Minusbauern auch noch große Zeitnot am Ende nicht mehr verkraften konnte.
Leider hatte sich am zweiten Brett das Blättchen total gewendet, Benno verlor einen Bauern und Dieter Leicht strebte mit zwei Bauern auf die Grundlinie zu. Schade, nach dieser ärgerlichen Niederlage stand es 3:4 und nun kam alles auf Frank an…
Frank Dreier war als Mannschaftsleiter der „Dritten“ nach meinem Gefühl mehr zum Coachen seiner Schützlinge im Speiseraum des Schützenhauses, wo wir natürlich wieder sehr gut bedient wurden, unterwegs. Sein Gegner Gerhard Benkert musste eine Figur opfern, nachdem Frank Matt drohte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, in der mir mein Brettgegner beim Mittagessen dringend empfahl, mir Russisch anzuschauen, denn noch einmal würde er mich nicht einfach so davonkommen lassen, bis es Frank erfolgreich schaffte, einen Bauern zu verwandeln, den vollen Punkt einzufahren und das 4:4 zu sichern.
So kann es gern weitergehen mit der Zweiten!
(Michael Straube, 18.10.15)