Bezirksliga: SG CX Schwarzenberg-Raschau – SVM I 4,5:3,5
Jetzt ist es passiert: Wir haben da eine Niederlage kassiert, wo wir sie eigentlich gar nicht vermutet hätten. Natürlich waren wir auch ein bisschen vom bisherigen Verlauf der Saison verwöhnt, hatten manchmal vielleicht etwas Glück. Nun hat uns das normale Bezirksligaleben wieder eingeholt, wo man einfach auch mal einen Kampf verlieren kann. Das Leben ist kein Ponyhof…
Wären wir Astrologen, hätten wir schon vorher gewusst, dass das Himmelsgestirn nicht günstig stand an diesem letzten Sonntag im Januar. Burkhard und Gerd waren noch tüchtig krank, Ute blass um die Nase und die Straße ab der Gopplasgrüner Höhe bis Raschau schneeweiß.
Gerd war denn auch froh, dass er relativ zeitig ein Remis bekam. Matthias‘ Partie war die einzig richtig gute an diesem Tag. Er gewann, weil sein Königsangriff richtig klasse durchschlug.
Ute und ihre Konzentration durchlebten gestern (wohl aufgrund ihrer Blässe) eine Beziehungskrise und verbrachten den Tag getrennt. Das war zumindest der Extrakt aus ihrer Begründung, warum sie erst einen Bauern verlor und später die ganze Partie.
Steffen sah in einer zugeschobenen Partie keinen Weg mehr nach vorn und entschied sich für ein Remis. Im Gegensatz zu ihm sah ich in meinem Spiel stets Wege nach vorn – es waren aber meist die falschen! Aus Protest gegen mich selbst und das Schicksal spielte ich noch so lange, bis ich tatsächlich nur noch meinen Mehrbauern auf dem Brett stehen hatte – und dazu ungleichfarbige Läufer…
Dann starb Philipps Partie ganz plötzlich an akuter Mattigkeit. Gerade war er noch am Gewinnen, da schob sein jugendlicher Gegner seinen Turm nach g8, sagte Schach und ließ nur noch zwei Züge zur Auswahl, die beide im Matt enden würden. Super gesehen, schlecht für uns.
Zwei noch laufende Begegnungen und einen Punkt weniger. Vom 4. Brett hörten wir immer mal ein Remisgebot, allerdings regelmäßig die Seite wechselnd. Im selben Takt wurde es stets vom Gegner abgelehnt. Der Vorteil ließ mal den einen und dann wieder den anderen hoffen. Zum Schluss hatte Burkhard die Nase leicht vorn mit einer Qualität gegen einen Bauern.
An Brett 1 konnte keiner der Kontrahenten Vorteile erringen. Die Bauernketten standen dicht ohne Hebel und Einschlagsfelder zu bieten. Kein mögliches Opfer war in Sicht und dazu saß ein Gegner am Brett, der durchaus mit den Steinen umgehen kann – die Chancen auf einen möglichen Sieg, um der Gesamtniederlage doch noch zu entgehen, sanken für Claus-Peter gegen null. Also noch ein Remis und nun war Burkhard gefragt, aus der Qualität noch was zu machen. Nicht nur er selbst, auch sein Gegner und die Umstehenden hatten keine Idee, wie man die Partie noch gewinnen könne. Der Springer hielt die Bauern, der König deckte den Springer und war nicht zu vertreiben. Das letzte Remis des Tages folgte und bedröppelt blieb uns nur noch die Heimfahrt. Viertel drei war uns nicht einmal mehr ein Mittagessen vergönnt.