Die Könige zünftig verabschiedet

Ersatzgeschwächt fuhren wir nach Plauen. Claus-Peter Franke konnte leider nicht und so ließen wir das erste Brett frei, auch damit sich die Farbverteilung über die Saison nicht zu einseitig gestaltete, hatten doch öfter einige Spieler gefehlt. Da es für die Zweite (([Bericht]) um alles ging, hatten wir auch am achten Brett Besetzungsschwierigkeiten. Dankenswerterweise stellte sich Andy Möckel zur Verfügung. Es ging sportlich um nichts, da die Könige als Aufsteiger schon fest standen.

Die obligatorischen Kirchenglocken leuteten den Kampf ein. Die Könige spielten fast in Stammbesetzung, Stephan Meyer konnte Peter Luban adäquat ersetzen. Er war es auch, der mit einem schnellen Sieg über Andy Möckel, die Plauener mit 2:0 in Führung brachte. An den anderen Brettern entwickelte sich in heißer Kampf.
Steffen Pötzsch bekam von seinem jugendlichen Gegner Niklas Linnert ein Danaergeschenk in Form eines Turms vorgesetzt. Richtigerweise nahm er es nicht sofort an, aber später konnte er nicht widerstehen. Nun musste er genaue Züge finden um die Dame zu retten.
Zwischen Frank Weller und Dietmar Rößler entwickelte sich die erwartete Positionspartie mit leichten Vorteilen für Frank. Burkhard Atze spielte gegen Lukas Nguyen Dang, es war schwer zu entscheiden, ob jemand besser steht. Allerdings verbrauchte Lukas viel Zeit und spielte vielleicht auch etwas zu langsam in der Entwicklung seines Spieles. Zwischen Matthias Schubert und Elmer Pekrul schienen die kleineren Vorteile in der Bauernstruktur für den Plauener zu sprechen.
Gerd Sandner wurde von Lukas Graf mit einem frühen Überfall durch den h-Bauern überrascht un musste viel Zeit aufwenden umd die Angriff zu neutralisieren. Ute Sadewasser konnte endlich einmal mit Weiß spielen und hatte sich gegen Tim Seyffert etwas vorgenommen.

Frank und sein Gegner einigten sich auf Remis, beide wollten im letzten Punktspiel wohl nicht das letzte Risiko eingehen und damit die Bilanz ruinieren. Die Stellung war remis und kein klarer Plan ersichtlich. Steffen konnte seine Dame unter Figurenopfer aus der gegnerischen Stellung befreien und gab dann auch die Qualität gegen einen Blokadespringer zurück. Er hatte zwar einen Sack voll Bauern mehr aber der Fünfte der sächsischen U16-Meisterschaft stellte immer weiter gafährliche Drohungen auf. Glücklich konnte er alle Klippen umschiffen und den vollen Punkt einfahren.
Kurz darauf wurden zwei Partien durch Zeitüberschreitung entschieden. Gerd hatte zuviel Zeit gebraucht, um die gegnerischen Drohungen abzuwehren und schaffte so die Zeitkontrolle nicht. Fairerweise muss gesagt werden, dass die Stellung durch einen groben Patzer wohl verloren war. Burkhard konnte durch ZÜ seines Gegners gewinnen. Zu lange hatte sein Gegner die Spannung aufrecht erhalten und musste dann über 10 Züge in einer Minute machen, was er nicht schaffte. Die Stellung war unklar, obwohl Burkhard zwei Bauern mehr hatte.

So stand es 3,5:2,5 für die Plauener. Matthias spielte aktiv und hatte keine Angst seine Königsflügelbauern nach vorn zu werfen um Elmers Läuferpaar einzuschränken. Irgendwie kam Elmer vom Pfad der Tugend ab, Matthias konnte mit seinen Türmen auf der siebten Reihe eindringen und kurz darauf eine Figur gewinnen – Ausgleich.

Nun spielte nur noch Ute. Jeder hatte drei Bauern mit Springer und Läufer. Utes Bauernstruktur war etwas besser. Zwei Bauern waren verbunden, während alle gegnerischen Bauern vereinzelt waren. Durch geschicktes Manövrieren gelang es ihr, den Gegner in Zugzwang zu bringen. Als sich König und verbliebener Springer zuweit von Utes Bauern entfernt hatten, gelang ihr der sehenswerte thematische Bauerndurchbruch. Nachdem noch ein genauer Zug gefunden wurde, gab Tim Seyffert auf.

Damit gelang es uns als einziger Mannschaft den Königen eine Niederlage beizubringen. Wir wünschen den jungen Wilden viel Erfolg in der Landesklasse. Da der VSC sein letztes Spiel verlor, konnten wir noch auf den zweiten Rang vorstoßen – ein versöhnlicher Abschluss einer langen Saison.




Das beste Pferd im Stall

Endlich geschafft! Sieben Mal hat es die ZWEITE in dieser Saison versucht, einen Mannschaftssieg einzufahren, sieben Mal scheiterten wir, dabei so manches Mal auch äußerst knapp. Heute in der Schlussrunde sollte es also gelingen. Gegen 13.30 Uhr war es soweit: Fast gleichzeitig gaben sich zwei Zwickauer Schachspieler geschlagen und wir schafften es somit im letzten Moment, den Rückstand von 2,5:3,5 Punkten noch in einen Endstand von 4,5:3,5 Punkten umzuwandeln. Dramatik pur wieder bis zum diesmal erfolgreichen Abpfiff.

Pünktlich 8.50 Uhr hatten wir Bretter, Figuren, Uhren und weitere Schachutensilien aufgebaut und das reichhaltige Biersortiment von Dreiers Frank stand auch wieder bereit, der im letzten Auswärtskampf so arg gebeutelte, der es diesmal wieder wissen wollte. 9.05 Uhr war vom Gegner immer noch keine Spur, doch dann fuhr gegen 9.10 Uhr der erste Zwickauer Wagen vor, aus dem 3 Mann ausstiegen, gefolgt vom zweiten Wagen mit 4 Insassen. Der Zwickauer Schachclub ließ also ein Brett frei, natürlich das erste und somit war ich zum zweiten Mal in dieser Saison spielfrei: 1:0 – der wichtige schnelle Führungstreffer war also ohne unser Zutun erzielt. Ich holte mir wieder schnell einige dienstliche Unterlagen, um die Zeit sinnvoll auszufüllen, fand aber nach meinem Wiedereintreffen im Spiellokal dafür keinerlei Ruhe, so spannend ging es zur Sache…

Wir brauchten unbedingt noch einen Mannschaftspunkt, eigentlich einen Sieg, um mit dem Abstieg nichts mehr zu tun zu haben… Leider mussten wir sehr schnell den Ausgleichstreffer von Mario Kröner gegen unseren Rolf Steinhaus hinnehmen. Als ich vor 10.00 Uhr wieder ankam, war Rolf schon erledigt und verschwunden: 1:1.

Interessante Partien entwickelten sich und vor allem Wagners Klaus erspielte sich eine hoffnungsvolle Angriffsstellung. Er attackierte des Gegners König, der in der Mitte festsaß und die Rochade vergaß mit mehreren Figuren und hatte schon einen Bauern gewonnen. Zwei Varianten hatte Klaus, nachdem sein Gegner die Dame mehrfach angriff und eine Zugwiederholung provozieren wollte: Entweder einen weiteren Bauern gewinnen oder die Dame auf ein neues zentrales Feld stellen, um einen Figurengewinn vorzubereiten. Klaus wählte leider die dritte Variante. Da er Angst vor einem angeblichen Angriff des Gegners hatte, der eher einer Fata Morgana glich, willigte er in die Zugwiederholung und damit ins Remis ein. Ärgerlich, das war etwas wenig für das achte Brett…

Dagegen war das Remis von Karl-Heinz Vogel in Ordnung, spielte er doch am zweiten Brett gegen den guten Zwickauer Kosmale, der gegen 11.30 Uhr die Punkteteilung anbot, nachdem beide Spieler in verhältnismäßig langer Zeit erst recht wenige Züge aufs Brett brachten. Wir sahen aber in dieser Situation, dass unser an Brett 7 sitzendes bestes Pferd im Stall sich wieder einmal entscheidende Vorteile herausspielte…

Dafür sah es an den Brettern 3 und 4 nicht ganz so erfreulich aus. Benno Klaus wollte sich verrammeln und so zu einem Remis kommen. Aber Jürgen Appel, der am zum Saisonabschluss mit 7,5 Punkten aus 8 Partien eine sehenswerte Ausbeute erzielte, fand den Durchbruch, griff mit der Dame gefährlich an und erspielte sich zwei gefährliche verbundene Freibauern auf der 6. Reihe… Er konnte sich kaum entscheiden, so viele starke Züge waren möglich: Bauerngabel, Schachgebot, Bauernumwandlung… Bald war der Rammler Benno restlos erledigt und wir hatten einen Rückstand zu verkraften, der am Nervenkostüm zerrte…

Unser Wander Ralf spielte vorsichtig und wollte unter allen Umständen eine weitere Niederlage vermeiden, hatte er doch wahrscheinlich erstmalig in seiner langjährigen Schachkarriere 3 Niederlagen am Stück zu verdauen. Ralf stand am 4. Brett gegen den bisher noch ungeschlagenen Sebastian Förster aus Zwickau ordentlich und es entwickelte sich ein Turmendspiel mit jeweils 4 Bauern. Nur ein Problem gab es: Ralf hatte irgendwann eine ganze Stunde mehr verbraucht als sein Gegner, um ja keinen Fehler zu begehen. Wir waren jedenfalls heilfroh, dass der Zwickauer das Remisangebot unseres Ralfs annahm: 2,5:3,5 lautete damit der Zwischenstand, der eigentlich wenig hoffnungsvoll klingt, wenn man doch gewinnen will.

Doch wieder einmal saßen unsere beiden Langspieler Karlheinz Sandner und Frank Dreier an Brettern, die plötzlich beide wie Markneukirchner Siegbretter aussahen. Karlheinz hatte sich neben einem Läufer- auch noch einen Bauernvorteil erspielt und Frank gewann irgendwie einen ganzen Turm! Das musste doch diesmal reichen! Das musste der Sieg sein trotz des Zwischenergebnisses.

Unser Urgestein und mit sagenhaften 6,5 Punkten aus 8 Runden bestes Pferd im Stall machte wieder alles richtig und zog genüsslich und in aller Seelenruhe dem Sieg entgegen und ließ sich dafür alle Zeit der Welt… Frank atmete draußen tief durch, öffnete sich ein alkoholfreies Bier und gelobte, heute besonders aufzupassen, ruhig und aufmerksam zu spielen, damit sich das Malheur, das ihn bzw. uns im letzten Mannschaftskampf so bitter traf, nicht wiederholt. Vorsichtig, doch fast ein bisschen ängstlich spielte er weiter, einen ganzen Turm mehr auf dem Brett. Dafür hatte der Zwickauer Thomas Strobel lediglich einen Mehrbauern. Franks Königsstellung war ein bisschen gelüftet, doch seine Dame und der Springer waren doch in der Nähe, während seine beiden Türme noch nicht aktiviert waren… Der Zwickauer roch vermutlich Franks Verunsicherung, die er seit dem schwarzen Sonntag, dem 13. März, mit sich herumtrug… An diesem Tag hat Zwickau Pferde vor der berühmten Apotheke kotzen gesehen… Strobel griff Franks empfindlichste Stellen frech an, mit Dame, Turm, Springer und Bauern, mit allem was er noch so hatte… Plötzlich wurde es wieder gefährlich, Frank spielte in dieser Phase 2 bis 3 Züge im Bestreben nichts verkehrt zu machen vielleicht zu ruhig… Die Kiebitze Vogel, Wagner, Wander und Straube sahen schon die schlimmsten Verwicklungen, die sich dann angeblich wieder auflösten und plötzlich wieder erschienen… Es wurde eine Zeit lang draußen vor der Tür über fast jeden Zug diskutiert… Öfter fiel der Satz „Jetzt hat er sich wieder in die Bredouille gebracht… Vielleicht machte er aber in Wirklichkeit alles richtig, unser Dreier Frank. Jedenfalls ließ irgendwann sein Gegner den Damentausch zu und endlich, ja endlich bewegte Frank seine Türme… Es ging voran und er griff immer stärker an, bis es endlich so weit war, dass ihm der Zwickauer die Hand reichte. Der Ausgleich war vollbracht! Wenig später sah es auch der junge Gegner von Karlheinz ein und gab die Partie auf, da gleich 3 Bauern auf Umwandlung drängten und das Matt unvermeidlich war.

Mannschaftssieg, 4,5:3,5, endlich geschafft!

Michael Straube, 10.04.16




Stadtmeisterschaft: Ergebnisse und Ansetzungen

Mit ein bisschen Verspätung erhaltet ihr hier die Ergebnisse der 6. Runde der Stadtmeisterschaft. Es stehen leider noch 3 Hängepartien aus. Die Auslosung muss aber trotzdem erfolgen, da die letzte Runde kein Nachspielen erlaubt, ein Vorspielen aber möglich sein sollte.

Die Spitze ist nach dem letzten Sieg von Josef Biba gegen Claus-Peter Franke wieder aufeinandergerutscht. Gleich vier buhlen jetzt um die Markneukirchner Schachkrone, von denen immer noch Claus-Peter die besten Karten hat, da seine Wertung im Moment die beste ist. Keinem reicht ein Remis!

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Vereinsabend am kommenden Donnerstag findet statt!

Liebe Schachfreunde! Falls der eine oder andere gelesen oder gehört haben sollte, dass am Donnerstag das Paulusschlössl geschlossen bliebe und sich jetzt fragt, ob denn unser Vereinsabend ausfällt: Wir treffen uns trotzdem zur normalen Runde der Vereinsmeisterschaft. Für uns hat das Paulusschlössl geöffnet, es wird sogar eine kleine Küche für die Hungrigen geben. Weitersagen!