Klatsche für die Erste, Freude bei der Zweiten
Bezirksliga: Neikirng I : Crimmitschau I 3:5
Die erste derbere Klatsche der Saison fuhren wir in der dritten Runde gegen den Absteiger aus der 2. Landesklasse ein. Crimmitschau stieg in den letzten beiden Jahren gleich zweimal ab – 15/16 spielten sie sogar noch in der 1. Landesklasse! Damit man gleich noch besser weiß, mit wem man es zu tun hat: 2011 hat sich der Schachverein Werdau aufgelöst und die ehemaligen Werdauer zogen ins Lager Crimmitschaus. Das Vereinssterben lässt sich nicht aufhalten, Crimmitschau empfing eine frische Brise.
Mit vier Niederlagen stehen wir ungewohnt heftig in der Kreide. Natürlich findet man in der Analyse immer den Punkt, an dem man besser hätte spielen können, aber die Analyse geht definitiv nicht in die Wertung ein! So hätten wir durchaus für Claus-Peter was gefunden, dass der Königsangriff seiner Gegnerin gar nicht erst so stark würde. Burkhard hätte nicht die Dame gegen Springer und Turm geben müssen, wenn er nicht vorher was übersehen hätte. Mein Remiszug wäre eigentlich auch in Zeitnot gut zu sehen gewesen, auch wenn da schon niemand mehr dran geglaubt hat. Und auch bei Ute hätte, hätte, hätte…
Ralfs Remis geht in Ordnung, er beweist immer wieder, dass er noch kämpfen will. Eigentlich wollte er ja gegen Dieter Mehlhorn spielen, um sich die Schlacht der alten Herren zu liefern, aber daraus wurde nichts. Vielleicht die bessere Wahl, denn Gerd hatte keine Probleme, das Bauernendspiel gegen Dieter Mehlhorn zu gewinnen. Einer von zwei Lichtblicken an diesem Tag. Steffens Partie war der zweite. Er konnte nach Herzenslust angreifen und drauflos dreschen – fast ein Wunder, dass die Partie nicht eher aus war. Ein paarmal musste er auf mögliche Gegenangriffe parieren, aber das war keine große Herausforderung für ihn.
Die letzte Partie ging bis fast 15:00 Uhr. Matthias mühte sich in einem Turm-Bauern-Endspiel, gegen einen überzähligen Freibauern das Remis zu halten. Die zahlreichen Kiebitze brauchten viel Nerven und wussten selbstverständlich jederzeit ganz genau, was richtig, falsch oder richtig falsch war und wie die Partie ausginge. Am Ende hatte es jeder gewusst und keiner war über das friedliche Ergebnis unzufrieden – Crimmitschau konnte milde lächeln und für uns fühlte es sich ein ganz kleines bisschen weniger schlimm an…
Beim Wundenlecken halfen uns außerdem ein paar Leute aus unserer Zweiten, die gegen Ende des Spieltags von ihrem Auswärtskampf gegen den VSC II heimkamen. Der Jubel und die Fröhlichkeit über das 6,5:1,5 waren ansteckend und zugleich wunderbar heilsam.