Neikirng I – SV Neukirchen/Erzg. II 4,5:3,5
Im ersten Heimspiel der Saison hatte sich wieder einmal Harald Sulski, der Pressefotograf, angesagt. Er gilt als der Sensenmann des Schachtags für die erste Mannschaft, das wissen alle. Wie immer schwante uns schon nichts Gutes. Wir mussten auf Micha verzichten, hatten Ralf und Karl-Heinz Vogel mit im Boot. Für Ralf war leider schon bei der Ansage der Aufstellung Schluss – der Stuhl seines Gegners blieb leer. Das 1:0 nimmt man zwar gerne mit, allerdings ist es schon das zweite Mal in drei Runden, dass jemand ins Leere läuft. Ralf nahm’s sportlich und hatte Zeit zum Schauen. Immerhin spielte ja auch die Zweite daheim und er konnte 15 Partien verfolgen.
Steffen nahm das Remisangebot seines Gegners für meine Begriffe ein bisschen schnell an. Immerhin war sonst noch nichts los und wir wissen ja um die Stärke unserer Gegner. Aber weil es ja meistens anders kommt, als man denkt, war das andererseits sogar sehr wichtig. Denn Karl-Heinz gewann plötzlich seine Partie, ich kann gar nicht sagen, wie das zuging. Auf einmal war es unruhig und wir hatten einen Punkt mehr. Gerne immer wieder. Ute einigte sich mit ihrem Gegner auf Remis – und analysierte anschließend stundenlang mit ihm, wer wohl schlechter stand.
Matthias sah für mich die ganze Zeit über wie der sichere Sieger aus. Sein Königsangriff war viel versprechend, allerdings letzten Endes nicht durchschlagend. Es kam zum großen Abtausch mit zwei Minusbauern, wenn ich es richtig gesehen habe. Ein Freibauer rannte auf Matthias‘ Grundlinie zu, wogegen er kein Mittel fand. Er beendete seine Partie auf dieselbe Weise wie ich kurze Zeit später auch – mit einer Aufgabe. Die Figuren meines Gegners standen einfach irgendwie immer aktiver als meine und als ich einen Bauern wegwarf, war das nur ein weiterer Schritt in eine Richtung, die sich vorher schon abzeichnete.
Gewannen wir beide noch vor vierzehn Tagen in Waldkirchen, standen wir diesmal ziemlich bedröppelt da. Dafür konnte an diesem Sonntag Burkhard glänzen, der mit einer Mehrfigur ins Turmendspiel ging. Ganz leicht war es trotzdem nicht, durch die Bauernkette zu brechen, aber ihm gelang der entscheidende Durchbruch. Der Sieg für uns war jetzt greifbar, stand doch Claus-Peter keinesfalls schlechter. Zu vorgerückter Stunde gab er seine Partie remis und sicherte uns damit nicht nur den Mannschaftssieg, sondern stieß ein für alle Mal den Bock des Fotografenfluchs um. Harald, du kannst getrost wiederkommen!
Wir stehen mit fünf Punkten nach drei Spieltagen auf Platz 2 recht sorgenfrei da und fahren am dritten Advent in Weihnachtsmarktstimmung nach Wilkau-Haßlau.