Erste rächt Zweite

Am vergangenen Sonntag hatte unsere Erste in der Bezirksliga Heimrecht gegen Crimmitschaus Erste, den Absteiger aus der zweiten Landesklasse. Am ersten Spieltag verlor unsere Zweite 3,5:4,5 gegen deren dritte Mannschaft, außerdem wurde vor zwei Jahren – ebenfalls daheim – 3:5 verloren. Da war also mindestens noch eine Rechnung offen.



Der erste Chrimmitschauer, Schachfreund Stefan Tilch, war bereits zum Aufbauen gut eine halbe Stunde vor Start anwesend, die anderen kamen nach einer kleinen Stadtrunde etwas später. Die Crimmitschauer kamen etwas ersatzgeschwächt ohne die Tützer-Brüder, bei uns fehlte Routenier Karl-Heinz Vogel.

Der Kampf begann unglücklich für uns. Steffen griff in der Eröffnung fehl und wurde von Jens Kristensen brutal zerlegt. Auch Claus Peter kam nach guter Eröffnung in immer schwereres Fahrwasser, während unsere Weißpartien von Frank Weller und Matthias Schubert zunehmend verflachten. Im Unterhaus sah es nicht viel besser aus. Ute hatte erst schön einen Bauern gewonnen, nur um ihn später bei schlechterer Stellung wieder zu verlieren. Michael ging hohes Risko im Italiener und musste mit einer zerfetzten Bauernstruktur klarkommen. Die Ersatzspieler Burkhard Atze, der sich mit dem ungeliebten Londoner System aueinanderzusetzen hatte, als auch Frank Dreier, der nach abgelehntem Remisgebot einfach so einen Bauern verschenkte, sahen auch nicht wie sichere Sieger aus.

Aber wenn wir am Anfang schlecht stehen, ist es eigentlich ein gutes Omen. Im Oberhaus nahmen die Partien leider den oben schon skizzierten Verlauf. Steffen und Claus Peter verloren, während Frank und Matthias, wenn auch wiederwillig, den Remishafen ansteuerten.

Wie genau Frank und Michael gewannen kann ich nicht sagen. Auf einmal hatte Frank ein gewonnenes Bauernenspiel auf dem Brett und Michael, der tapfer – auch gegen den Rat der Mannschaftskollegen – die Remisgebote ablehnte, gewann entscheidend Material, was den Gegner zur Aufgabe bewegte.

Beim Stand von 3:3 liefen also noch die Partien von Ute und Burkhard. Burkhard hatte sich gegen das ungeliebte Londoner System eine Gewinnstellung erarbeitet und für seinen 40. Zug nur noch Sekunden Zeit, da ereignete sich das Drama:

Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
jQuery(document).ready(function($) { var selector = '#' + "rpbchessboard-6606ad6161c9b-1" + ' .rpbchessboard-chessgameAnchor'; RPBChessboard.renderPGN($(selector), {"pgn":"
\n[Event \"Bezirksliga \"]
\n[Site \"Markneukirchen \"]
\n[Date \"2019.09.29\"]
\n[Round \"2\"]
\n[White \"Gerstung, Richard\"]
\n[Black \"Atze, Burkhard\"]
\n[Result \"1\/2-1\/2\"]
\n[ECO \"D02\"]
\n[Annotator \"Atze,Burkhard\"]
\n[SetUp \"1\"]
\n[FEN \"8\/p4pk1\/1p5p\/6p1\/8\/P2n1NP1\/4RPPK\/r7 b - - 0 40\"]
\n[PlyCount \"7\"]
\n[EventDate \"2019.09.29\"]
\n[SourceVersionDate \"2019.06.16\"]
\n{[#]} 40... Rxa3 {„Luke, Luke das ist eine Falle!“ H\u00f6rte ich Prinzessin Leia in meinem Hinterkopf rufen. Leider hatte ich nur noch Sekunden auf der Uhr und keine Zeit Alternativen zu pr\u00fcfen.} (40... Rf1 {Gewinnt den f2-Bauern und dann ist es endg\u00fcltig aus.} 41. Nd2 Rxf2 42. Rxf2 Nxf2) (40... g4 {Vertreibt den Springer und hilft somit gegen die Fesselspielchen.} 41. Nd4 Rxa3 42. Nf5+ Kg6 43. Ne3) 41. Re3 Rb3 {Ich hatte die Fesselung ja gesehen und gedacht, mich so rauschwindeln zu k\u00f6nnen.} 42. Nd4 (42. Ne1 Nc5) 42... Ra3 43. Nf3 {
\n Stellungswiederholung droht. Da Ute aber auf Gewinn stand, wollte ich das Risiko eines Qualit\u00e4tsopfers oder Figurenopfers nicht mehr eingehen.} 1\/2-1\/2
","pieceSymbols":"figurines","navigationBoard":"frame","withFlipButton":true,"withDownloadButton":true,"nboSquareSize":32,"nboCoordinateVisible":true,"nboTurnVisible":true,"nboColorset":"original","nboPieceset":"cburnett","nboAnimated":true,"nboMoveArrowVisible":true,"nboMoveArrowColor":"b","idoSquareSize":32,"idoCoordinateVisible":true,"idoTurnVisible":true,"idoColorset":"original","idoPieceset":"cburnett"}); });

Ute schaffte durch eine Unachtsamkeit ihres jungen Gegners, der in der ersten Runde Siegfried Kadner in großem Stil bezwungen hatte, einen Bauern durchzusetzen und danach alle Schwerfiguren außer einem eigenen Turm von Brett zu nehmen. Dieser Turm war dann der Fuchs im Hühnerstall und erledigte die restlichen weißen Bauern.

Somit konnten wir glücklich 4,5:3,5 gewinnen und einen Fehlstart vermeiden, während der Absteiger aus der Landesklasse nach zwei Runden noch ohne Punkte da steht.