Meisterschaftgipfel in Magdeburg – ein Rückblick

Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

Dieter Hildebrandt (gutezitate.com)

Vom 23.07.2021 bis zum 01.08.2021 fand in Magdeburg im Maritimhotel der Deutsche Schachmeisterschaftsgipfel statt. (Link: Schachgipfel-Webseite) Während des Gipfel fand auch eine Neuausbildung zum Nationalen Schiedsrichter statt. Da meine Lizenz als Regionaler Schiedsrichter abgelaufen war, nutzte ich die Veranstaltung, um meine Schiedsrichterlizenz zu verlängern und mit etwas Einsat zu erweitern.

Die Schiedsrichterausbildung begann erst am 29.07.2021. Als ich nach einer interessanten Zugfahrt im Hotel eintraf war der Gipfel schon in vollem Gange. Aus verschiedenen Nachrichtenkanälen hatte ich erfahren, das einige Bekannte und Freund*innen vor Ort waren. Besonders eine hat in Magdeburg gut abgeräumt. Schon bei meiner Ankunft hatte Andrea Hafenstein den Deutschen Meistertitel im Blitzschach bei den ü50-Jährigen gewonnen. Es sollten noch der Vizetitel im Schnellschach und im „normalen“ Schach dazukommen. Das alles, wo sie doch eigentlich nur für Nachuntersuchungen in Magdeburg weilte.

Ihr Auftritt fand das gebührende mediale Echo. Die Perlen vom Bodensee berichteten in einem ausfühlichen Artikel. Die Sächsische Zeitung brachte auch einen großen Bericht – online leider hinter einer pay-wall.

Vizemeisterin Andrea Hafenstein (Foto: Burkhard Atze)

Die Schiedsrichterausbildung war recht anstrengend. Die Zeit war bis in die späten Abendstunden durchgeplant. FIDE-Regeln, Uhren-Einstellung, Anti-Cheating-Maßnahmen, die Turnierordnungen der Bundesligen und noch viel mehr wurde den Teilnehmern von den kompetenten Referenten IA (International Arbiter) Jürgen Klüners, IA Ralph Alt (Vizepräsident Sport des DSB) und IA Jürgen Kohlstädt (Vorsitzender der Schiedsrichterkommission und Turnierleiter der Bundesliga) dargebracht. Am Samstag war dann eine schriftliche Prüfung zu absolvieren. Abends fand die Abschlussgala des Gipfels statt. Schon vor Beginn der Gala erfuhren wir unsere Prüfungsergebnisse. Ich konnte die Gala ganz entspannt angehen, da mein Ergebnis mich von der mündlichen Prüfung am nächsten Morgen befreite. Während der Gala saß ich neben Reinhard Nosek (Sachsenmeister 2018/19), gegen den ich in Geithain schon einmal gespielt hatte, auch Claus-Peter hat Spielerfahrung gegen ihn aus der Jugend.

Die erste Überraschung der Gala war der Moderator. Niclas Huschenbeth, der an keinem Turnier in Magdeburg teilnam, aber sicher Deutschlands medial aktivster Großmeister ist, führte durch den Abend.

Niclas Huschenbeth als Moderator (Foto Burkhard Atze)

Nun wurden die Sieger der einzelnen Turniere auf die Bühne gerufen und geehrt. Danach konnten sich alle am Büffet laben. Mit einigen Kollegen des Schiedsrichterlehrgangs ließen wir den Tag gemütlich an der Bar ausklingen. Hier lernte ich was ein Zombi ist. Je später der Abend desto besser die Gäste. Ich bekam die Chance auf ein tolles Selfi:

vlnr: Autor Burkhard Atze, Niclas Huschenbeth, Elisabeth Pähtz (Foto: Burkhard Atze)

Am Sonntag fand nur noch die Blitzmeisterschaft statt. Die Schiedsrichterlehrgänge wurden von IA Frank Jäger aus Leipzig über die neuen Hybridturniere unterrichtet, danach von Ralph Alt über die Elo-Auswertungen. Bei der Blitzmeisterschaft spielte überraschend Simon Burian vom SK König Plauen mit. Er schlug sich wacker gegen stärkste Gegnerschaft und wurde zu meiner Rückfahrgelegenheit in die Heimat.

Vorn Simon im Hintergrund sind Johnatan Carlstedt und Elisabeth Pähtz zu erkennen (Foto: Burkhard Atze)