In der sechsten Runde bekam ich mit Emet Ensar einen 18-Jährigen Gegner, der ob seines Ratings in meiner Reichweite lag. Aus früheren Gesprächen glaubte ich etwas über seine Eröffnung herausgefunden zu haben. Aber wieder einmal lag ich falsch. Nach schnellem Damentausch bot mein Gegner im zehnten Zug Remis.
Eigentlich war ich zum Spielen aufgelegt, aber die Eröffnung hatte sich ganz unerwartet entwickelt. Ich sah nur die Schattenseiten meiner Stellung und fand keine konkreten Pläne die Stellung zu verstärken. Auch erkannte ich nicht, dass die Stellung anscheinend deutlich besser für Weiß ist – der elektronische Rechenknecht kommt hier auf ca. +1,5, was schon recht viel ist.
- Lc4 kam mir überhaupt nicht in den Sinn, da der früher oder später mit b5 wieder vertrieben wird
- bei a4 dachte ich mir, dass dies ein Computervorschlag seien könnte, sah aber nicht, wie es danach weiter gehen sollte
- Sa3/Sd2 als Entwicklungszüge standen natürlich auf der Agenda, aber ich sah kein Ziel für den Springer
- Ich beurteilte die Nachteile der Stellung zu hoch: der Bauer e4 ist nur vom Turm gedeckt und so kann ich keine Figur auf die e-Linie stellen. Der Lc1 findet kein schönes Feld..
Da ich außerdem lieben Besuch erwartete, nahm ich nach langem Nachdenken das Gebot an.
Kampfstimmung an den ersten Brettern
Im Gegensatz zu unserem Angst-Remis, wurde an den ersten Brettern gekämpft. Jede der ersten fünf Paarungen fand einen Sieger. Richard Litzka gelang es, IM Thomas Reich zu besiegen, Dietmar Fauth besiegte Thomas Pieper, Erik Simukov bezwingt Aelksandre Pertaia, IM Soham Das setzt seine Aufholjagd gegen Christian Graf fort und Ferdinand Xiong gewinnt gegen Harald Köppen.