Claus-Peter Franke ist erneut Schachkönig von Markneukirchen

Am Donnerstag, dem 25.04.2018 ging die Markneukirchener Stadmeisterschaft zu Ende. Wie ich erst heute erfuhr, war die Organisation recht holprig, nachdem auch der Interims-Turnierleiter kurzfristig ausgefallen sein muss. Ich selbst hatte meine Partie bereits vorgespielt und weilte im Urlaub.

Waren Claus-Peter Franke und ich vor der Finalrunde noch punktgleich, entschied Claus-Peter die letzte Partie gegen Heinz Zöphel für sich, während ich gegen Steffen Pötzsch remisierte. Ein Remis hätte Claus-Peter nicht gereicht, es zeichnete sich ab, dass meine Wertung die bessere gewesen wäre. Wollte er den Turniersieg, musste er gewinnen.

Dritter wurde Josef Biba. Er kam in der letzten Runde nicht über ein Remis gegen seinen Vereinskameraden Matthias Hiemisch hinaus. Matthias spielte, wie in den Vorberichten angesprochen, ein Superturnier und ist der DWZ-Gewinner des Turniers. In der inoffiziellen Auswertung – die offizielle erscheint demnächst – klettert er mit 79 Punkten über die 1600-Marke.

Herzlichen Glückwunsch, Claus-Peter – herzlichen Glückwunsch, Matthias!




Den Vize nimmt uns keiner mehr…

TSV IFA Chemnitz I – Neikirng I  3,5:4,5

…es sei denn, Reichenbach hätte was dagegen, würde in der
letzten Runde gegen Schwarzenberg verlieren und der VSC schenkte uns den Kampf.
Das wäre rechnerisch die einzige Variante, in der wir NICHT auf dem Silberrang
einkämen. Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, ich hätte ihm nicht
geglaubt.

Am Tabellenende ist noch alles offen. Jede der drei
Mannschaften hat noch die Chance, dem Abstieg von der Schippe zu hüpfen, solange
die anderen Konkurrenten mithelfen. Wilkau-Haßlau IV hätte sogar noch ganz gute
Karten, denn von den Gegnern haben sie streng nach Tabelle den leichtesten mit
Klingenthal. Schwarzenberg steht vor der angesprochenen großen Aufgabe, daheim gegen
den Tabellenersten, der nicht verlieren darf und will, anzutreten. Neukirchen
würde vielleicht ein Remis gegen TSV IFA reichen, solange nur EINER absteigt.
Kann man sich dessen sicher sein? In den letzten beiden Jahren gab es tatsächlich
nur einen Absteiger.

Das vorletzte Spiel der Saison sah uns als den
Glücklicheren. Wir reisten zum TSV IFA, immerhin der Absteiger aus der 2.
Landesklasse vom vorigen Jahr. Im herrlich großzügigen Vereinsgebäude ist es
eine Freude, Schach zu spielen. Die Chemnitzer hatten alles bestens vorbereitet:
da lagen belegte Brötchen bereit, die Würstchenbude der Fußballer war besetzt
und eine Gaststätte hätte auch offen gehabt. Die Sonne schien und wir standen
halb elf auf Verlust – was kann da schon noch schiefgehen?

Rolf, der dankenswerterweise in der Ersten einsprang, kam
als erstes unter die Räder. Er spielte seine von Claus-Peter verbotene
Eröffnung und fand seinen Meister. Matthias bekam seinen König nicht recht
unter Kontrolle – Majestät hatte seinen eigenen Willen und wollte partout in
der Mitte bleiben. Meistens rollt in so einem Fall die Krone, so auch da. Steffen
war da besser dran. Bei ihm gab es einen kleinen Vorteil und die teilentblößte
Rochadestellung des Gegners, was einem wie ihm halt einfach reicht.

Ich war gegen meinen nominell wesentlich stärkeren Gegner
nicht unbedingt siegesmotiviert und bot ihm in absolut ausgeglichener Stellung
Remis, was er ein paar Züge später nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter
annahm. Schon wenig später hätte ich das Remis sicher nicht mehr so einfach
gekriegt, da Michas Gegner einzügig einen Turm hergab. Auch das kann es geben!
Burkhards Partie ging remis aus, was beide Seiten für in Ordnung befanden. Zwei
Bretter spielten noch. Claus-Peter wusste die Passivität seiner Gegnerin
auszunutzen, verbesserte seine Stellung im Mittelspiel Zug für Zug und brannte
ein finales Angriffsfeuerwerk ab, das seiner würdig war. So einige trauten
ihren Augen nicht und sahen erst auf den zweiten Blick, dass die Partie tatsächlich
gewonnen war. Zu viele Matts waren auf dem Brett, nur dass sie wegen einer
Damen Fesselung nicht durchführbar waren.

Natürlich durfte jetzt Utes Gegner das Remis nicht mehr
annehmen, hatte aber eigentlich auch keine Optionen mehr. In das Remis wurde
doch noch eingewilligt, just in dem Moment, als die Kiebitze einen Bauerngewinn
und damit den vielleicht möglichen Gewinnweg sahen. Ob da tatsächlich noch was
drin war, kann ich nicht sagen. Möchte ich auch nicht, der Tag war einfach zu
schön dafür. Wie gesagt: die Sonne schien und wir standen halb elf schlecht…




6. Runde der Stadtmeisterschaft

Nach der 6. Runde sind die ersten beiden Plätze völlig unverändert. Claus-Peter Franke führt punktgleich mit der besseren Wertung die Tabelle an. Die größte Überraschung des Spieltags ist wohl der Sieg Matthias Hiemischs gegen seinen Vereins- und Mannschaftskameraden Jochen Franz. Damit erhält sich Matthias die Chance, ganz vorn mitzumischen. Ein hervorragendes Turnier ist es schon jetzt für ihn, ganz gleich, wie seine Partie gegen Josef Biba ausgeht.

Das Finale findet am 25. April statt. An diesem Abend wird der neue Stadtmeister gekürt, alle Partien müssen bis dahin abgeschlossen sein. Wer also an diesem Abend nicht kann, der muss vorspielen. Denkt bitte daran, dass auch die Hängepartien aus der 6. Runde bis zur letzten Runde nachgeholt sein müssen. Wer denkt, das ist noch lange hin, den muss ich eines besseren belehren. In der Woche davor, am 18. April, findet nämlich unser Osterblitzturnier statt.

Am kommenden Donnerstag beginnt die Finalrunde unserer Vereinsmeisterschaft und in der Woche darauf ist Analyseabend.




Endlich wieder einmal Klingenthal

Bezirksliga: Neikirng 1 – Klingenthal       4,5:3,5

Es ist ja mal Zeit geworden, dass wir endlich wieder einmal
gegeneinander dran waren. Lange ist es her, dass wir aufeinandertrafen. Im
vorigen Jahr ist Klingenthal aufgestiegen und wird auch hoffentlich die Klasse
halten.

Fast alle unsere Gegner waren einmal unsere Vereinskameraden,
man kennt sich, man mag sich, aber man schenkt sich nichts. Und ich sage es
gleich vorneweg: Es hätte wohl jedes Ergebnis sein können, klar war da
überhaupt nichts. Fortuna neigte ihr Haupt mal dem einen, mal dem anderen zu.
Hätte Ute ihr Spiel gewinnen können, wenn Matthias gesehen hätte, dass sie
einfach einen Springer eingestellt hat? Hätte ich in besserer Stellung die
beiden Bombenzüge Peters zulassen müssen, statt anschließend entnervt
aufzugeben? Hätte Claus-Peter gewonnen, wenn Josef seinen Springer deckenden
König nicht durch ein Schach vertreiben lassen hätte, so dass der Springer fiel?
Und wäre es überhaupt so weit gekommen, wenn Josef das Remisgebot Claus-Peters
angenommen hätte?

Hätte – sollte – müsste. Ein 4:4 wäre durchaus
gerechtfertigt gewesen. Klingenthal hätte damit seinen sechsten Punkt in der
Tasche gehabt und wir hätten nicht unzufrieden sein dürfen. Ein Schlagen im
Vorübergehen war das Endergebnis jedenfalls nicht.

Ein Blick auf die Tabelle vor den letzten beiden Runden zeigt, dass die Hälfte der Mannschaften unserer Staffel noch als gefährdet gilt. Selbst Wilkau IV kann theoretisch noch auf 7 Punkte kommen. Das nach Tabelle leichteste Restprogramm sollte der Staffelführende Reichenbach haben. Der Schachclub hat noch den Vorletzten und den Letzten auf dem Spielplan, während wir es noch mit dem Vierten und dem Fünften zu tun haben. Aber was heißt das schon im Schach?




Nichtaktiventurnier wird traditionell

Zumindest nach Claus-Peter
Frankes Worten werden Veranstaltungen zur Tradition, wenn sie dreimal
durchgeführt wurden. Damit haben wir jetzt die Mindestzahl erreicht oder anders
gesagt, wurde das Nichtaktiventurnier jetzt zur kleinsten Tradition der Welt…
Nach dem augenscheinlichen und vielfach bekundeten Erfolg dieser dritten
Auflage wird es wohl nicht dabei bleiben, sondern schlicht und einfach
fortgesetzt.

Ich bin am Wochenende einmal ein
bisschen den Spuren des großen Vorbilds unseres Turniers gefolgt und konnte ein
paar Zahlen zutage fördern: Jeder Teilnehmer weiß, weil ich es immer wieder voranstelle,
dass die Idee für ein Nichtaktiven-Schachturnier nicht in unserem Verein
geboren wurde, sondern ausgerechnet in einem Fußballverein. Grün-Weiß
Wernitzgrün veranstaltete von 1994 bis 2005 insgesamt neun offene Schachturniere
für Nichtaktive. Steffen Wagner vom selbigen Verein war Organisator,
Turnierleiter und natürlich treuester Mitspieler. Er lobte drei Pokale aus:
einen für den Siegers des Turniers, einen für den Bestplatzierten des
Fußballvereins und einen für den Ortsmeistertitel. Lag es an Steffens
Überredungskunst oder traf er den Nerv der Zeit, dass er so viele Spieler (insgesamt
43) begeistern konnte? Ich denke, die Veranstaltung hatte Charme und sprach
sich herum. Ein Indiz dafür ist, dass viele das Turnier nicht nur einmal
besuchten, sondern Stammgäste wurden.

Ein Senkrechtstarter war es
beileibe nicht. Mit sieben Teilnehmern fing Steffen einmal an. Im Jahr darauf
waren es sieben. Dann zwölf. Es steigerte sich langsam. Zum Rekordturnier sollte
es 2003 kommen. Steffen schaffte es, 21 Spieler zu aktivieren! 2004 waren es
dann „nur“ noch 14, genau wie 2005, wo sich der Kondensstreifen des Turniers leider
auflöste.

Das Turnier profitierte auch davon,
dass einige junge Wernitzgrüner Fußballer zugleich hoffnungsvolle Schachhalbwüchsige
aus unserem Verein waren. In den letzten Jahren nahmen zudem ein paar Aktive
teil. Dann war auf einmal Schluss und wie bei vielen anderen schönen Veranstaltungen
muss man zugeben: Alles hat seine Zeit, auch dieses Turnier. Welche Gründe es auch
immer gegeben haben mag, es nicht fortzusetzen – Fakt ist, dass da etwas
einschlief, was sich weitergeführt gehörte. Offensichtlich brachte niemand die
Kraft auf, die Nachfolge anzutreten.

Lieber Steffen, solltest du zufällig auf unserer Homepage vorbeischauen, dann kannst du jetzt sicher eine logische Konsequenz ableiten: Wie wäre es denn, wenn du im nächsten Jahr einmal bei uns mitspielen würdest? Wir würden uns sehr freuen, dich begrüßen zu dürfen!

Genug würdige Gegner hättest du,
das darf ich dir gerne versprechen. Zehn waren es in diesem Jahr, die sich in
der Kunstwerkstatt des Gymnasiums eingefunden hatten (an dieser Stelle einen
riesengroßen Dank für die Überlassung der Räume!). Zehn kriegen wir im nächsten
Jahr auch wieder locker zusammen, denke ich. Denn es hat wieder nicht nur mir
Spaß gemacht. Mehrheitlich kamen alle auf ihre (Punkte)-Kosten.

Die Intention war wie immer, Gelegenheitsschachspieler
zusammenzubringen. Es gab da vor ein paar Jahren einen PR-Slogan: „Nette Leute
spielen Schach“. Aber die „netten Leute“ müssen erst einmal jemanden finden,
mit dem sie Schach spielen können!
Denn Schach alleine zu spielen, ist eine höchst einseitige Sache… Schach verbindet.
Der Jüngste war gerade mal zehn, der Älteste schon ein paar Jahre Rentner. Und
alle verstanden sich wieder prächtig. Ich hatte zwar immer ein bisschen zu tun
und konnte nicht überall sein, aber ich habe nicht bemerkt, dass es irgendwo
einmal Unstimmigkeiten oder Befindlichkeiten gegeben hätte. Jeder hatte natürlich
den Ehrgeiz, sein Bestes zu geben, aber wenn es mal nicht so lief wie geplant,
dann wurde die Enttäuschung entweder gut weggesteckt oder aber gar nicht
vorhanden!

Manche Geschichten müssen einfach erzählt werden: Eine
Spielerin setzte den Jüngsten im Feld mit einer schier übermächtigen Armada patt
– so ziemlich jeder andere Zug hätte gewonnen. Da wundert man sich natürlich und
ich hatte so den Verdacht, sie wollte den Jungen ein bisschen schonen. Später hörte
ich da was und konnte bei der Siegerehrung für alle vernehmlich die Frage
stellen, wie lange sie schon Schach spiele: „Zwei Wochen.“ lautete die Antwort
und sorgte für Erstaunen, welches Begeisterung wich… Zwei Worte, die den Sinn
dieses Turniers nicht treffender hätten beschreiben können.

Am Tabellenanfang gab es den absehbaren Kampf um den
Turniersieg. Jens Veit Günther hieß der zweimalige Gewinner der Spielserien der
Vorjahre. Er bekam diesmal ernsthafte Konkurrenz durch Karin Schuster, eine
ehemalige und unvergessene Vereinsspielerin und Tochter der Neikirnger
Schachikone Werner Sämann. Sie hängte allerdings ihre Schachfiguren schon vor
etlichen Jahren an den Nagel. Karin und Jens gewannen die maximale Anzahl der
Partien außerhalb der eigenen Begegnung. Die spielten sie remis. Die kleine
Wertung musste her. Das sind die Punkte der Gegner, die sie hatten. Mit dem
Hauch von einem halben Wertungspunkt lag am Schluss Karin vorn.

Jetzt haben beide ein Jahr Zeit, sich für das nächste
Turnier aufeinander fit zu machen. Oder möchte da der Drittplatzierte Karel
Werner ein Wörtchen mitreden? Er setzte sich noch knapper mit einem haarbreiten
Vorsprung von 2 Punkten in der zweiten (!) Wertung, also die sogenannte Wertung
der Wertungen vor den Vierten, Tino Puggel. Dieser kann sich ein Jahr lang von
Karin coachen lassen, da die Beiden Nachbarn sind – und nichts von der
Gemeinsamkeit, Schachspieler zu sein, wussten. Mal ehrlich: Sind das
Geschichten?

Ein Riesendank gilt den mitgereisten Angehörigen und
Kiebitzen. Markus vom Partnerverein Waldkirchen, der sachkundig mit eingriff.
Claus-Peter, Fan der ersten Nichtaktivenstunde. Ute und Frank – immer bereit!
Meiner Dagmar, die das leistungstärkende Präparat Zucker in unschuldigem Kuchen
tarnte.

Bis nächstes Jahr!

(Frank Weller)

PS: Vielen Dank an Steffen Wagner für den fantastischen Einblick in seine Aufzeichnungen zum Wernitzgrüner Nichtaktivenschach.




Stadtmeisterschaft: 5. Runde gespielt

Der Spieltag war leider geprägt von Ausfällen. Von den fünf ersten Paarungen sind allerdings vier gespielt worden, weshalb ich mich – im Gegensatz zur vorigen Runde, wo an der Tabellenspitze praktisch nichts entschieden war – dazu entschlossen habe, gleich noch am Donnerstagabend auszulosen.

Bitte holt die Partien bis zur nächsten Runde nach.

Hier findet Ihr die Ergebnisse:




Einladung zum 3. Nichtaktiventurnier in Neikirng

Am 2. März findet in der Kunstwerkstatt des Gymnasiums Markneukirchen ein Nichtaktiventurnier statt. Weiter unten findet Ihr die Ausschreibung.

Es richtet sich an alle Schachinteressierte, die einfach einmal ein paar Partien spielen wollen und sich nicht scheuen, in einem Turnier gegeneinander anzutreten. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Spaß an der Sache dominiert, der Wettkampfcharakter gar nicht mal so im Vordergrund stand.

Wenn Ihr also nicht in einem Verein Schach spielt und Lust habt, dann meldet Euch an! Oder aber Ihr kennt jemanden, dem die Sache Spaß machen würde. Dann sagt ihm Bescheid. Oder Ihr vermutet, dass jemand einen kennt, der gerne mal… Wir hoffen wieder auf eine rege Beteiligung.




Obervogtlandmeisterschaft 2019

Auch wenn nur 16 Teilnehmer den Weg nach Adorf zum
traditionellen Wettkampf fanden, darf ich mit Fug und Recht behaupten, dass er
Spaß gemacht hat. Enorme Spannung hielt er bereit und war alles andere als
langweilig.

Die 7 Runden im Schweizer System wurden recht zügig
nacheinander weg gespielt, so dass wir schon gegen halb vier wieder pünktlich
zum sonntäglichen Kaffee zu Hause saßen. Die drei Chemnitzer mögen vielleicht
noch ein halbes Stündchen länger unterwegs gewesen sein. Sie hatten sich am
Freitagabend schnell noch angemeldet und kamen selbst nachdem ich ihnen
erklärte, dass sich nur 15 Leute angemeldet hätten. Die beiden teilnehmenden
Jungs waren eine echte Bereicherung für das Turnier, mischten sie doch so
manchen „Alten“ auf. So kam der Ältere der beiden zu guter Letzt auch auf dem
dritten Rang ein und kann, so denke ich, stolz  auf seine Leistung sein. Immerhin bezwang er
den späteren Turniersieger Uli Rehm aus Treuen, der dadurch sehr knapp und nur
durch seinen Wertungsvorsprung noch vor dem Klingenthaler Josef Biba blieb.

Dass wir Spieler nicht in unserer Aufregung das Essen und
Trinken vergaßen, sorgten Sabine und Dieter Neubert vom gastgebenden Verein.
Einmal mehr verwöhnten sie uns mit Bockwurst, Nudelsalat und am Nachmittag mit
Pfannkuchen. Kaffee verhinderte an mancher Stelle Schlimmeres.

Ein paar mehr Leute hätten dem Turnier sicherlich gut getan,
aber wir wollen ja schließlich nicht den Nichtteilnehmern nachtrauern, sondern
die Teilnehmenden feiern. Es war wie immer eine Freude, ein solches Turnier,
bei dem stets fair gespielt und der gute Ton bewahrt wird, zu leiten. Kommt
doch einmal ein Regelverstoß vor, lässt sich dieser mit ein paar Worten klären
und alles kann weiter seinen gewohnten Gang gehen. Von wegen also zänkisches
Bergvolk. Fast möchte man sagen, wir Obervogtländer wissen, wie man gute
Turniere anpackt.




Stadtmeisterschaft: Auslosung Runde 5

Endlich wurde die nächste, die 5. Runde angesetzt. Bei drei ausgefallenen Partien habe ich es nicht übers Herz gebracht, schon auszulosen. Zwei Partien wurden in der Zwischenzeit gespielt, so dass nun fast alles geklärt ist. Der so nicht vorhersehbare Ausgang einer der beiden Begegnungen gibt mir Recht in meinem Handeln…




Neikirng I kein Vize mehr

Bezirksliga: Reichenbach I – Neikirng I  4:4

Obwohl wir im Spitzenkampf einen Punkt gewannen, rutschten
wir am 6. Spieltag auf den dritten Rang ab, weil Bernsbach seinen Kampf gewann
und jetzt punktgleich mit uns die bessere Brettwertung aufweist. Das Remis als
Gewinn anzusehen, liegt vor allem im Spielbeginn begründet.

Burkhard erwischte einen Tag zum Vergessen. Ihn überraschte
eine gewisse Spontanblindheit, was ihn kurzerhand eine Figur und damit die
Partie kostete. Auch Benno, der freundlicherweise als Ersatzmann einsprang,
fand nicht in sein Spiel. Ungewohnt in die Defensive gedrängt, konnte er dem
Angriff auf seine Rochadestellung nichts entgegensetzen und so war die Null
unausweichlich.

Michael startete in seiner Partie wenigstens eine
Gegenoffensive, er schickte seinen h-Bauern los und kam sogar noch bis zum
Einschlag auf g7. Weiter ging es jedoch nicht. In der Zwischenzeit hatte der
Reichenbacher Angriff weitaus mehr Wucht. Die Analyse zeigte, dass er
mindestens auf Ausgleich stand, nur ganz genau hätte er spielen müssen. Ein
Turmverlust verkürzte längeres Leiden und es stand 3:0.

Worauf kann man bei so einem Spielstand noch hoffen?

Das 3:1 folgte mit meinem Sieg. Mit einem bisschen Glück war
ein Spieß möglich, der einen Mehrturm eingebracht hätte. Soweit kam es
allerdings nicht, die weiße Fahne erhob sich vorher. Für den weiteren
Anschlusstreffer zeichnete Karl-Heinz verantwortlich. Unterschiedliche Rochaden
reizten zu beiderseitigem Angriff, aber nur der von Karl-Heinz schlug richtig
durch. Ein Tempo, vielleicht zwei – wer vermag es vorauszusagen, was zum
Schluss den entscheidenden Kick geben wird? Meist der kompromisslosere Vorstoß.

Drei Partien liefen noch. Ute schaffte in einem
Wahnsinnsendspurt die Zeitkontrolle und fand dabei die besten – vielleicht die
einzigen – Züge, die sie aus der Umklammerung befreiten. Es blieben drei Bauern
auf jeder Seite. Heldenhafter Kampf allein entscheidet noch lange keine Partie,
sondern eher schnöde alte Regeln, wie „der entfernte Freibauer gewinnt“. So
auch hier – 4:2.

Claus-Peter und Steffen spannten uns auf die Folter. Sie
hatten praktisch in der Hand, wie wir im immer heftigeren Schneetreiben
heimgeschickt werden sollten. Auf Claus-Peters Brett waren gleichfarbige Läufer
und je sechs Bauern, allerdings die besseren auf seiner Seite. Also ganz sein
Spiel – hier geht er auf, das ist genau sein Ding. Bei Steffen war es ein
Mehrbauer, der sogar noch einen Kumpel kriegte. Ein Qualitätsopfer brachte noch
die nötige Ruhe und den dritten Mehrbauern ein. Natürlich braucht es noch ein
bisschen Mühe und Geduld, aber ein Steffen lässt sich so etwas nicht mehr aus
der Hand nehmen.

Beide setzten die Schlusspunkte fast gleichzeitig und ließen
uns plötzlich gewahr werden, dass ein Gesamtsieg an diesem Tag durchaus im
Rahmen des Möglichen gewesen wäre. Ein unverschämter Gedanke, wenn man an den
Beginn denkt.

Einerseits ist es schade, dass kein Remis unsere
Waagschale ein wenig schwerer machte, aber dass es in dieser Spitzenbegegnung
der Staffel acht ganzzahlige Ergebnisse gab, ist ein Indikator für Kampfgeist.