Sebnitz – Tag 2

Bei schönem Wetter Schach spielen, wie oft ergeht es uns Sonntags zum Punktspiel so. Unsere beiden Vereinsmitglieder Luisa und Reinhard mussten heute jeweils zweimal an die Bretter.

Luisa konnte den Bock heute leider noch nicht umstoßen, war aber in beiden Partien nicht chancenlos. Es fehlt nur ein kleines bisschen zum ersten Punkt bei einer Sachsenmeisterschaft. Morgen heißt die Gegnerin Jennifer Adams (VSC) – Freundin und Zimmergenossin.

Reinhard musste in der ersten Runde an den Turnierfavoriten Adam Lutz (DWZ 1702) antreten. Adam war schon zweimal Zweiter bei der Sachsenmeisterschaft, jeweils punktgleich mit dem Ersten nur durch Zweit- oder gar Drittwertung knapp geschlagen.
Adam war eine Nummer zu groß für Reinhard, der nach langem Theorieduell fehlgriff.

Sie müssen JavaScript aktivieren, um die Notation zu verbessern.
jQuery(document).ready(function($) { var selector = '#' + "rpbchessboard-662b23aee3d36-1" + ' .rpbchessboard-chessgameAnchor'; RPBChessboard.renderPGN($(selector), {"pgn":"
\n[Event \"Sebnitz, 03.04.-07.04.2018\"]
\n[Site \"?\"]
\n[Date \"2018.04.04\"]
\n[Round \"2.5\"]
\n[White \"Atze, Reinhard\"]
\n[Black \"Lutz, Adam\"]
\n[Result \"0-1\"]
\n[LiveChessVersion \"1.4.8\"]
\n[ECO \"B83\"]\n

1. e4 {[%clk 1:30:57]} c5 {[%clk 1:30:55]} 2. Nf3 {[%clk 1:31:19]} e6
\n{[%clk 1:31:20]} 3. d4 {[%clk 1:31:38]} cxd4 {[%clk 1:31:47]} 4. Nxd4
\n{[%clk 1:31:39]} Nf6 {[%clk 1:32:13]} 5. Nc3 {[%clk 1:31:51]} d6 {[%clk 1:32:32]}
\n6. Be2 {[%clk 1:32:08]} Be7 {[%clk 1:32:04]} 7. O-O {[%clk 1:32:13]} a6
\n{[%clk 1:32:09]} 8. f4 {[%clk 1:32:25]} Qc7 {[%clk 1:32:10]} 9. Be3
\n{[%clk 1:32:20]} O-O {[%clk 1:32:00]} 10. Qe1 {[%clk 1:32:24]} b5
\n{[%clk 1:30:57]} 11. a3 {[%clk 1:32:40]} Bb7 {[%clk 1:31:14]} 12. Bd3
\n{[%clk 1:31:20]} Nbd7 {[%clk 1:30:33]} 13. Qg3 {[%clk 1:30:50]} Kh8
\n{[%clk 1:30:22]} 14. Qh3 {[%clk 1:30:09]} Rac8 {[%clk 1:29:05]} 15. Rf3
\n{[%clk 1:26:31]} Nc5 {[%clk 1:24:18]} 16. f5 {[%clk 1:23:02]} e5 {[%clk 1:23:23]}
\n17. Nb3 {[%clk 1:22:03]} Ncxe4 {[%clk 1:23:28]} 18. Nxe4 {[%clk 1:20:38]} Bxe4
\n{[%clk 1:23:32]} 19. Bxe4 {[%clk 1:19:38]} Nxe4 {[%clk 1:23:54]} 20. c3
\n{[%clk 1:19:42]} Ng5 {[%clk 1:21:37]} 21. Bxg5 {[%clk 1:19:36]} Bxg5
\n{[%clk 1:21:36]} 22. Qg4 {[%clk 1:19:24]} Bh6 {[%clk 1:19:10]} 23. Rh3
\n{[%clk 1:19:03]} Qc4 {[%clk 1:19:18]} 24. Qg3 {[%clk 1:17:48]} Qxb3
\n{[%clk 1:18:47]} 25. f6 {[%clk 1:17:32]} Rg8 {[%clk 1:18:18]} 26. Qh4
\n{[%clk 1:17:24]} Qc2 27. fxg7+ {[%clk 1:17:33]} Rxg7 {[%clk 1:15:31]} 28. g3
\n{[%clk 1:16:57]} Be3+ {[%clk 1:15:42]} 29. Kh1 {[%clk 1:17:16]} Qe2
\n{[%clk 1:15:00]} 30. Qe4 {[%clk 1:15:53]} Qg4 {[%clk 1:14:12]} {[#]31. Txh7+ w\u00e4re noch eine Option gewesen, aber Reinhard war leider im Blitzmodus.} 31. Qg2
\n{[%clk 1:15:42]} d5 {[%clk 1:13:24]} 32. Re1 {[%clk 1:15:53]} Bf4
\n{[%clk 1:11:06]} 33. Rh4 {[%clk 1:15:09]} Qxh4 {[%clk 1:11:33]} 34. gxh4
\n{[%clk 1:15:13]} Rxg2 {[%clk 1:12:00]} 35. Kxg2 {[%clk 1:15:18]} Rg8+
\n{[%clk 1:12:04]} 0-1\n

","pieceSymbols":"figurines","navigationBoard":"frame","withFlipButton":true,"withDownloadButton":true,"nboSquareSize":32,"nboCoordinateVisible":true,"nboTurnVisible":true,"nboColorset":"original","nboPieceset":"cburnett","nboAnimated":true,"nboMoveArrowVisible":true,"nboMoveArrowColor":"b","idoSquareSize":32,"idoCoordinateVisible":true,"idoTurnVisible":true,"idoColorset":"original","idoPieceset":"cburnett"}); });


Nach dieser Niederlage, wartete der Letzte der Setzliste auf Reinhard. Schnell konnte Reinhard entscheidend Material gewinnen, nur um letzlich fast alles wieder einzustellen. Glücklich konnter er dann aber das Endspiel für sich entscheiden.

Mit zwei aus drei liegt er im Soll und wenn er konzentriert weiterspielt ist das hohe Ziel erreichbar.




Sebnitz – Tag 1

Die Anreise nach Sebnitz verlief problemlos – die vielen angekündigten neuen Autobahnbaustellen leißen uns in Ruhe, so dass wir rechtzeitig, sogar recht zeitig in Sebnitz ankamen.

Anmelden, Zimmer beziehen, Tischtennisraum testen, Mittag essen – Nudeln mit Tomatensoße – recht lecker dann Eröffnung und Start der Ersten Runde.

Reinhard hatte Karl Pixa, einen Teilnehmer der letztjährigen deutschen Meisterschaft, zum Gegner. Mit Schwarz konnte er seinen Gegner gut unter Druck setzen. Mit einem Abzug und vielen Fesselungen konnte er erst eine Qualität und später dann die Partie gewinnen. Das war nicht die einzige Überraschung im U12-Turnier – einige Spieler der oberen Hälfte hatten das Nachsehen.

[Ergebnisse U12]

Luisa hatte es mit Matthea Schubert, der Bezirksmeisterin von Chemnitz, zu tun. Sie hielt lange gut mit und hatte sogar die bessere Stellung bis eine Unaufmerksmkeit beim Mattangriff einen Turm kostete. Nach mehr als 40 Zügen musste sie ihrer Gegnerin gratulieren.

[Ergebnisse U12w]

In der zweiten Runde muss Reinhard nun gegen Adam Lutz (TU Dresden – DWZ 1702) antreten während Luisas Gegnerin Sophia Tautz (SG Blau-Weiß Altenhein – DWZ 951) ist.




Ab Dienstag wieder SEM in Sebnitz

Morgen beginnt in Sebnitz die Sachseneinzelmeisterschaft in den Nachwuchsklassen. Der SV Markneukirchen wird dort von Luisa Woywode und dem für den SK König Plauen startenden Reinhard Atze vertreten.

Für beide ist das keine Neuheit. Während Reinhard zum vierten Mal teilnimmt – einmal war er leider krank – ist es für Luisa das zweite Mal. So unterscheiden sich auch die Ziele:
Reinhard, der letztes Jahr auf dem zehnten Rang einkam, möchte dieses Jahr Ähnliches erreichen. Super wäre der achte Platz, der die vorzeitige Qualifikation für die nächste BEM bedeuten würde. Dass dieses Ziel sehr hochgesteckt ist, zeigt seine Setzlistenplazierung als Fünfzehnter von Zwanzig.
Luisa kam letztes Jahr sehr glücklich zur SEM und wurde dort chancenlos Letzte. Dieses Jahr qualifizierte sie sich souverän über das Qualliturnier in Dresden als Zweite. Da sie auch in der Setzliste Platz 14 von 16 belegt, hoffen wir in diesem Jahr auf ein besseres Abschneiden.

[Reinhard Abschneiden 2017]
[Luisas Abschneiden 2017]

Hier könnt ihr die Ergebnisse der beiden verfolgen:

[U12 männlich] [U12 weiblich]




Die nächsten Blitzturniere

Auf allgemeinen Wunsch veröffentliche ich hier noch einmal die Termine der nächsten Blitzturniere der Saison:

DatumTermin
12.04.2018Analysetag - Analyse von Partien, Nachholespiele, freie Partien
03.05.2018Mai - Blitz
24.05.2018Analysetag
07.06.2018Juni - Blitz
21.06.2018Analysetag
28.06.2018Saisonabschluss -
Spaßblitz oder etwas anderes

Jeweils natürlich in der Gaststätte „Am Paulusschlöß’l“, Bienengarten 11.




Josef Biba dominiert Osterblitz

Nachdem er im letzten Jahr noch knapp nach Wertung auf den zweiten Platz verwiesen wurde, konnte er diesmal einen Start-Ziel-Sieg einfahren. Doch der Reihe nach.

Nur 30 Schachfreunde fanden sich im am Gründonnerstag im Alpenhof ein. Die Gründe dafür sind vielschichtig: zu späte Werbung, berufliche oder anderweitige Verpflichtungen, gesundheitliche Probleme…
Sei es wie es sei, die 30 Schachfreunde die kamen, erlebten ein gewohnt entspanntes Blitzturnier mit vielen netten Gesprächen, tollen Preisen und anspruchsvollen Partien. Als Schiedsrichter musste ich lediglich einige Auskünfte geben, was auch daran lag, dass – abweichend von der Fideregel – der erste unmögliche Zug verlor.
Josef Biba (SV Klingenthal) gewann die ersten fünf Partien und setzte sich so an die Spitze des Feldes. Nun konnte er das Feld kontrollieren. Er ließ fünf Remisen folgen, so konnte Sebastian Strätker (ASV Rehau) aufschließen. Da Sebastians Wertung besser war, kamen Erinnerungen an das Vorjahr auf. Aber Josef hatte das diesmal das bessere Ende fü sich, während Sebastian noch von Daniel Zähringer (SK König Plauen) eingeholt wurde.
Die junge Plauener Garde mit Daniel, Erik Fischer und Simon Burian war sicher gekommen, um den Turniersieg in die Spitzenstadt zu entführen. Aber diverse Remisen untereinander und unerwartete Verluste bzw. Remisen verhinderten (noch) einen Erfolg der jungen Wilden. Im nächsten Jahr wären die Plauener mal wieder dran, nachdem ihnen jetzt zweilmal der Sieg weggeschnappt wurde.
Was war sonst bemerkenswert: Reinhard Atze konnte 50% erreichen und landete vor seinem stolzen Vater, während der erst siebenjährige Rüdiger Atze die fünfzehn Runden tapfer durchhielt und wichtige Erfahrungen sammeln konnte.
Wie immer geht ein Dank an das Team um Swen Fickelscherer vom Alpenhof, die uns wieder super versorgten und auch den Preispool mit drei Flaschen Haussekt aufstockten. Weiterer Dank gilt den Spendern der Preise: Bäckerei Seifert (Osterbrot und Eiförmiger Butterkuchen), Getränk Meinel (diverse Werbegeschenke), Frank Dreier (für seine traditionellen Osterweihnachtsmänner), Claus-Peter Franke (gebundener Jahrgang Schachschnipsel) …
Wir bitten alle Teilnehmer Werbung in ihren Vereinen zu machen, damit wir im nächsten Jahr wieder mal die 40-Teilnehmer-Marke knacken können.

TabelleHtml-DateiPdf-Datei
TeilnehmerOster2018-Teil-R15Oster18Teilnehmer
PaarungenOster2018-XPaar-R15Oster18Paarungen
EndstandOster2018-Rang-R15Oster18Tabelle
KreuzstabelleOster2018-Kreuz-R15Oster18Kreuz
Fiktive DWZ-AuswertungOster2018-DWZ-R15Oster18DWZ

PS: Hiermit reiche ich noch die Fortschrittstabelle nach, die es gestern leider nur verkorkst gab.
[Oster18Fortschritt]




Meisterschaft des Gymnasiums Markneukirchen

Eigentlich wurde es eine Meisterschaft der fünften Klassen, denn andere Schüler wollten (oder konnten?) sich nicht anmelden.

Es wurde ein Turnier der alten Mitglieder der Schach-AG (Otto Meinel, Niki Mönnig) gegen die neuen Mitglieder (Joel Thoss, Viktor Velkov, Jakob Meinel) bei dem die durchgehenden Mitglieder (Luisa Woywode, Anton Grodziok und natürlich Reinhard Atze) die Favoritenrolle innehatten.

Die drei letztgenannten wurden ihrer Favoritenrolle vorerst auch gerecht, pflügten durchs Feld und gaben nur gegeneinander Punkte ab. Dabei gewann der Erfahrenste, Reinhard, gegen die beiden anderen und Atnon gegen Luisa. Aber Otto Meinel wollte auch ein Wörtchen mitreden, er hatte zuvor nur gegen Reinhard und Anton verloren und spielte in der letzten Runde gegen Luisa um den dritten Platz. Hier konnte er Luisa entscheidend Material abnehmen und gewinnen.

Name12345678Pkt.PLATZ
1Otto Meinelx101111053
2Niki Mönnig0x01000018
3Reinhard Atze11x1111171
4Jakob Meinel000x010017
5Viktor Velkov0101x0,5002,55
6Joel Thoss01000,5x001,56
7Luisa Woywode010111x044
8Anton Grondziok1101111x62

Aber auch in der unteren Tabellenhälfte war es spannend. Um jeden Punkt wurde eifrig gekämpft und ich freue mich besonders, das niemand ohne Punktgewinn blieb.

Reihard gewann die Meisterschaft als bester Vereinsspieler, Anton wurde Zweiter, Otto erreichte einen sehr guten dritten Platz und Luisa wurde als Vierte bestes Mädchen. Luisa, Otto und Reinhard erhalten nach den Ferien einen Gutschein als Preis, während sich alle anderen einen Sachpreis auswählen konnten.

Danach schlossen wir den Tag mit einem kleinen Tandemturnnier ab. Hier gewannen Niki und Reinhard vor Anton und Jakob, Otto und Vikor sowie Luisa und Joel belegten die Plätze.




First and last call: „Osterblitz“

Unser Osterblitz findet wie immer am Gründonnerstag im Alpenhof statt.

Termin:Donnerstag, 29.03.2018
Spiellokal:Alpenhof Breitenfeld
Das klingende Gasthaus
Hotel - Restaurant Alpenhof
Markneukirchner Str.34
08258 Markneukirchen / Vogtland OT Breitenfeld
Meldeschluss:29.03.2018; 19:00 Uhr
Modus:15 Runden Schweizer System mit
Computerauslosung (SwissChess)
abweichend von der FIDE-Regel verliert der erste unmögliche Zug
Startgeld: 5 EUR - Jugendliche U16 3 EUR
Preise:100% Startgeldausschüttung
1. Preis 50 EUR grantiert
Beste Frau, bester Senior (ü60), bester Junior (u14)
wenn mindestens 3 Teilnehmer in der entsprechenden Gruppe sind.
Sachpreise für alle, so lange der Vorrat reicht.
Turnierleiter:Burkhard Atze
Meldung:vorab an burkhard(Unterstrich)atze(at)web(Punkt)de
oder im Spiellokal

Das Spiellokal verträgt ca. 46 Teilnehmer – wer zuerst kommt mahlt zuerst 🙂




Ein Nichtaktiven-Schachfest

Zur ähnlichen Zeit wie im vorigen Jahr beim ersten, starteten wir kürzlich einen zweiten Versuch eines Nichtaktiventurniers. Beworben haben wir es in der Markneukirchener Zeitung, dem Adorfer Stadtboten und den Bad Elsteraner Nachrichten, per Internet und Handreichung, Plakaten in Kurkliniken (Danke, Ralf!) und Schulen. Man könnte denken, wir meinten es ernst, so groß war die Promotion. Die Resonanz: bis zum Mittwoch vor dem Termin hatte sich ein einziger Teilnehmer angemeldet – der Vorjahressieger Jens Günther aus Markneukirchen. Am Donnerstagabend standen vier fest. Die ersten Gedanken flipperten zwischen Absage und einem lockeren Schachnachmittag ohne Turnier hin und her. Jedoch bewies sich einmal mehr: Abwarten und Kaffee trinken oder „Man soll den Tag nicht vor dem Schachabend loben“.

Am Freitag führte ich endlos Telefonate und beantwortete Emails. Da waren es dann elf. Und am Samstagabend konnte ich dem schier untröstlichen, weil wegen Krankheit ausgefallenem Claus-Peter gar von 13 Teilnehmern erzählen.

Herrlich war es zu beobachten, wie die Leute aus ihrer ersten Unsicherheit auftauten und miteinander ins Gespräch kamen. Erst mit dem Gegner, dann mit dem Rest. Eine ganze Familie war dabei: Nadja Hänsch mit ihrem Mann Kevin Seifert und ihrem siebenjährigen Sohn Charlie aus Wohlhausen. Papa Markus Gerbeth mit dem neunjährigen Sohn Toni (Bad Elster) wurden von der Mama angemeldet, die selbst auch Schach spielen kann. Sollte sie im nächsten Jahr ihre zwei Besten durch ihre eigene Teilnahme unterstützen, verspreche ich eine Familienwertung!

Dazu kamen junge Männer, Rentner, ehemalige Aktive, von Kollegen Überredete und sogar zwei aus Reichenbach und Waldkirchen Angereiste.  Ein richtig kunterbunter Haufen von Schachspielern, die genau das wollten, was wir ihnen boten: eine Plattform zum Schachspielen außerhalb von Vereinen. Gründe, nicht gleich einem Verein beizutreten gibt es bekanntlich viele – ich werde ja auch nicht gleich Fleischer, nur weil ich gerne mal ne Roster esse… Aber mich bei einem Turnier anzumelden, wo ich doch überhaupt nicht einschätzen kann, wie die anderen spielen, erfordert Mut. Wir Vereinsspieler haben ja unsere Wertszahl, die uns abschätzen lässt, wo wir stehen. Ein Nicht-beim-DSV-Gemeldeter hat diese Möglichkeit, seinen Status abzufragen, nicht. Ich bin sehr stolz auf alle, die mitgespielt haben.

Was ist ein guter Schachspieler, was ein schlechter? Es gibt keine objektive Bewertung nach Zeit, Weite oder Höhe, sondern immer nur den Vergleich untereinander. Im Vergleich zu Magnus Carlsen bin ich, weiß Gott, ein schlechter Schachspieler, in meinem Verein brauche ich mich dagegen nicht zu verstecken. Es gibt also nur bessere oder schlechtere Schachspieler als mich. Oder als euch. Oder als Tante Martha. Und trotzdem ich vielleicht in meinem Verein als guter Schachspieler gelte, sagt ein Bundesligist mit Recht, dass ich wohl eher keiner bin. Genau so steht es mit den Turnierteilnehmern am Samstag: Keiner taugt für die Bundesliga, jeder Anfänger würde sie für gute Schachspieler halten. Das, was ich an Partien gesehen habe, war erstaunlich hohes Niveau. Es war kein Anfänger dabei – als Anfänger sehe ich jemanden an, der gerade so die Figuren setzen kann, aber noch nicht weiß, wie ein Spiel gewonnen werden kann, also kein Schachmatt kennt.

Wir gewinnen, weil unsere Gegner Fehler machen. Und zwar größere Fehler als wir. Genauso erging es den Turnierteilnehmern. Weil sie oftmals den Gewinnzug übersahen, ging die Partie verloren. Hätten sie im entscheidenden Augenblick nicht danebengegriffen, wäre es anders ausgegangen. Oftmals folgte auf einen Fehler gleich eine ganze Serie weiterer. Ohne den ersten wäre aber dieser Totalzusammenbruch gar nicht erst gekommen! Wer kennt das von uns Vereinsspielern nicht? Beim Blitzen zum Beispiel? Ich kenn’s gut. Bis auf die vorderen Tabellenplätze hätte man jedenfalls die Platzierungen beliebig tauschen können, denn die Unterschiede waren nicht so groß, wie es den Anschein hat. Zu schämen, dass er schlecht abgeschnitten hat, muss sich niemand. Und ich denke, das hat auch niemand.

Die Tabellenspitze war gut umkämpft, es gab zwischen dem ersten und dem ersten Platz einen heißen Kampf. Die beiden Kontrahenten ließen kaum eine Schwäche spüren. Dass Jens Günther und Christopher Bischoff (Adorf) tatsächlich mit 5,5 Punkten punkt- und wertungsgleich waren, war nicht nur bezeichnend für die Klasse, sondern aus meiner Sicht ein sportlich-schönes Ergebnis. Was gibt es Besseres als zwei erste Plätze?

Manfred Audretsch aus Bad Elster spielt ansonsten mit seiner Frau Schach und sucht seit längerem nach weiteren Schachpartnern. Er war ganz überrascht über seinen dritten Platz, konnte er sich doch genauso wenig einschätzen wie die anderen. Damit waren die Plätze vergeben, es ist jedoch noch lange nicht alles gesagt. Zum Beispiel, dass Charlie und Toni das ganze Turnier durchhielten, Charlie am Ende sogar in der Tabellenmitte auftauchte! Ich denke, dass den Kindern der Spaß nicht verging, das lag an der ausgesprochen lockeren Stimmung. Da wurde nicht um jeden Preis gekämpft, sondern durchaus auch mal „nicht der allerstärkste“ Zug gemacht, weil man seinen Gegner nicht deklassieren wollte. Auch witzige Bemerkungen flogen immer mal während des Spielens hin und her – ganz so, als würde man gerade ein langes Wochenende miteinander verbracht haben – nicht erst eine Stunde. Es wurde auch schon mal vorgesagt oder vor lauter Eifer von außen „reingelangt“, aber das beweist ja eher sympathische Leidenschaft als Unfairness.

Nach den fünf Runden – leider war immer einer spielfrei – waren alle ausgelaugt. Natürlich gab es reichlich Pausen, aber niemand war es bisher gewohnt, fünf Schnellschachpartien zu spielen. Da denke ich, hatte zum Schluss niemand mehr Lust, noch ein paar dranzuhängen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die wenigsten schon einmal mit Uhr gespielt haben und sich alle meine einführenden Worte über fast eine halbe Stunde anhören mussten!

Die Siegerehrung sah für die ersten Drei je ein Fläschchen Sekt und ein Urkündchen vor. Auch die beiden „Kleinen“ bekamen ihre erfolgreiche Teilnahme bestätigt und je einen Fritz-und-fertig-Schachrätselblock … nachgereicht, denn der DPD hat sie nicht rechtzeitig bis zum Samstag herbeigekriegt. Hätte ich eher dran gedacht, sie zu bestellen, hätte ich nun nicht den DPD vorschieben müssen.

Auch an ein paar anderen Dingen muss ich wohl noch arbeiten. Meine eigene Aufregung muss ich besser in den Griff kriegen – aber auch für mich ist so eine Geschichte alles andere als gewohnt! So bin ich bestimmt ein bisschen rot geworden, als alle Teilnehmer gar so voll des Lobes waren.

Dabei waren sie diejenigen, die sich den Nachmittag selber so schön gestaltet haben. Mit ihrer guten Laune und ihrer großen Erleichterung darüber, dass Schach tatsächlich nur ein Spiel ist, bei dem man gewinnen und verlieren kann. Nicht mehr und nicht weniger. Und darüber, dass jeder gut mithalten konnte, ohne dass er hätte denken müssen, er wäre fehl am Platz. Das war in der Tat niemand.

Mir hat sich mit diesem zweiten Nichtaktiventurnier ein großer Wunsch erfüllt und wie beim „Fischer und sin Fru“ generiert sich natürlich sofort der nächste an die Teilnehmer: Kommt doch bitte alle im nächsten Jahr wieder und freut euch aufeinander. Packt einfach wieder dieselbe gute Laune ein wie diesmal und sagt es weiter, wenn es euch wirklich gefallen hat (und ihr mir nicht nur die Taschen vollgeflunkert habt). Ich bring dann wieder Kuchen mit und koche den Kaffee ein bisschen weniger stark…

Ein großer Dank gilt Micha und Frank, die mich super unterstützt haben und besonders auch Markus Fenderl aus Waldkirchen, der nicht erst überredet werden musste, überall helfend einzugreifen und zu schiedsrichten. Ihm war die Freude am Schachnachmittag genauso anzusehen wie uns.

Frank Weller

Die Teilnehmerliste und die Abschlusstabelle kann bei mir gerne angefordert werden. Ich schicke sie dann zu, wer sie nicht mitgenommen hat. Veröffentlichen möchte ich sie im Internet nicht.




And the winner is: Bernd!

Schachobervogtland hat 2018 seinen neuen Meister gefunden: Bernd Gündel aus Waldkirchen. Er löst Josef Biba vom SV Klingenthal ab, der sich im vergangenen Jahr durch seinen Sieg im Finale die Schachkrone holte. Zweiter wurde wie im Vorjahr Claus-Peter Franke vom SV Markneukirchen, der wieder punktgleich mit dem Ersten, aber in der Wertung etwas schlechter dastand. Dabei war es sogar noch knapper als zuletzt, diesmal musste die zweite Wertung entscheiden! Aber die Schachspieler sind hart und gehen wie die Eisschnellläufer bei Gleichstand bis in die Tausendstel – Hauptsache, es steht ein Sieger fest.

Schade, dass wir die 20-Teilnehmer-Grenze nicht wieder geknackt haben. Jede Menge Lippenbekenntnisse hatte es im Vorfeld gegeben, aber es wurden keine Anmeldungen daraus generiert. Um die soll es aber hier nicht gehen, sondern um die, die da waren. Und das waren ganz schön starke Brocken. Von fünf der sechs anwesenden Vereine war jeweils das erste Brett der ersten Mannschaft vertreten – vom sechsten Verein das zweite! Klasse, oder? Die drei Bestplatzierten waren letztlich auch drei solche Spitzenbrettkanditaten.

Mir ist ja an solchen Tagen am wichtigsten, dass es zwar einerseits schon ein ehrgeiziger Wettkampf, andererseits aber vor allem ein Tag mit Wohlfühlatmosphäre wird. Dafür sorgen natürlich auch solche netten Leute wie Sabine und Dieter Neubert, die sich wieder für das leibliche Gesunden der arg strapazierten Schacherer stark machten. Gerne haben wir regeneriert, was wir energetisch nicht geleistet haben! Aber geistig duellierten wir uns aufs Allerschärfste: 7 Runden Schweizer System sind nicht einfach so wegzustecken, ohne auch nur einmal zu schwächeln. So sah auch die Spitze gleich drei Leute mit 5 Punkten. 5 Punkte heißt, dass kein Überflieger dabei war, sondern auch mal Nerven gezeigt wurden. Normalerweise wird es mit einer Niederlage und einem Remis schon schwer, ganz vorn zu landen. Dass aber gleich drei Teilnehmer mit 5 Punkten gleichauf waren, ist außergewöhnlich. Gegeneinander nahmen sie sich tüchtig die Punkte weg: Franke gewann gegen Biba, remisierte gegen Gündel, Biba gewann gegen Gündel.

Noch etwas war turniermäßig bemerkenswert: Frank Dreier holte in den ersten 3 Partien einen halben Punkt und rollte anschließend das Feld von hinten auf. In der letzten Partie gewann er gar gegen Heinz Zöphel und belegte als 16. der Setzliste damit ganz verdient den 5. Platz. Ihm und natürlich den drei Erstplatzierten gilt unser Glückwunsch.

Wieder durfte jeder seinen mit einem dem Rang entsprechenden Etikett versehenen Sekt mit  nach Hause nehmen. Während er dort in Ruhe mit seinem geduldig wartenden Partner oder einfach mit sich selbst anstieß, konnte das Turnier noch einmal Revue passieren lassen und dabei schon darüber nachdenken, ob er denn schon die Anmeldung für das nächste Jahr in Angriff nehmen sollte.

Ich danke allen, die dabei waren, für ihren Kampfgeist und ihre Disziplin. Ein Turnier ohne Streitfälle ist immer ein gutes Turnier. Und das soll es auch bleiben – und nebenbei nicht mehr und nicht weniger als unsere ureigene und hausgemachte „OVL“.

Kreuztabelle

alle Paarungen

Tabelle

Teilnehmerliste

inoffiziell:die DWZ-Auswertung, wenn sie denn ausgewertet worden wäre




Das Imperium schlägt zurück

Was ist nicht alles geschrieben worden über den Abgesang der russischen Vorherrschaft im Schach. Der Anfang des Kandidatenturnieres schien diese Meinung zu bestätigen die drei russischen Vertreter sammelten sich in der zweiten Tabellenhälfte.
Reinhard und Burkhard Atze besuchten am Samstag, den 24.03.2018, das Turnier. Hier ihr Bericht:

Prelude
Als der Schachbund seinen Bonus-Code für das Kandidatenturnier veröffentlichte schlug ich zu. VIP-Karten (Gold-Tickets) sollten es sein, damit wir auch im Spielsaal kiebitzen konnten. Aufgrund der Mannschaftswettkämpfe wählte ich die 12. Runde aus – ein bis auf U13-Cup – sonst schachfreies Wochende.

Am Freitag reisten wir nach Berlin um am Monatsschnellturnier meines alten Vereins Chemie Weißensee teilzunehmen. Mit drei Punkten landete ich auf meinem Setzlistenrang, während Reinhard noch Lehrgeld zahlen musste – die Mehrfiguren in drei Partien brachten (noch) nichts zählbares ein.
[Kreuztabelle]

Die Ruhe vor dem Sturm
Am Samstag nach einem ruhigen Vormittag bei meinen Eltern ging es auf zum Turnier. Die ersten Fan-Berichte waren eher zwiespältig – mal sehen was uns erwarten würde. Die Anreise zum U-Bahnhof Gleisdreieck verlief problemlos. Nach kurzer Orientierungsphase sah man dann auch schon das Kühlhaus – die Fassade vollständig von einem riesigen Transparent verhüllt:

Entering this Building might substantially increase your IQ. Chess does that to humans.

Über das Ambiente ist viel geschrieben worden. Ich fand die Lokalität sehr passend für den Kandidatenwettkampf und der morbide Charm des Kühlhauses passt sehr gut Berlin zu Berlin.

Wir waren recht frühzeitig angereist, um voher noch etwas Zeit zur Orientierung zu haben. Mit unseren Gold-Tickets durften wir den Vordereingang benutzen – sonst wäre es über den Hinterhof gegangen. Garderobe abgeben und die Räume erkunden. Die erste Etage war der Spielsaal und öffnete erst 20min vor Rundenbeginn, in der zweiten Etage – Zuschauerraum für Weiß-Tickets – hatten sich einige schon frühzeitig ihren Platz ganz vorn an der Balustrade gesichert, die dritte Etage für Gold- und Silber-Tickets war noch leer. In der vierten Etage war der Raum für die deutschsprachige Live-Kommentierung, die Pressekonferenzen und auch sonst der Aufenthaltsraum für alles Weiß-Ticket-Besitzer. Ein Fide-Verkaufsstand bot recht spärliche und vor allem teure Ware an (Die limitierten original Schachfiguren z.B. für 350 €, drei Papierschachpläne für 15 €, Pins á 5 €, Kaffeetassen á 15 € …) Weiterhin gab einen Obst-und-Getränke?-Stand sowie je einen Getränke- und Snack-Automaten.
Was es nicht gab war eine Turnierbroschüre oder Rundenbulletins, einen Bücherstand, Infostände vom Schachbund oder Berliner Schachverband. Hier zeigte sich deutlich, dass die Veranstaltung von Agon am Deutschen Schachbund vorbei geplant wurde.
Wir kauften jemandem einen Papieschachplan für fünf Euro ab und Reinhard begab sich auf Autogrammjagd. Erstes Opfer wurde Arthur Jussupov, der sich auf Feld A2 verewigte.
Nun begaben wir uns in die Gold-Lounge. Das Ambiente unterschied sich deutlich von dem 4. Obergeschoss: Sofas, Couchtische und die englische Live-Kommentierung mit Judith Polgar und Lawrence Trent weiterhin eine Bar an der man freie Getränke bekam, Obstschalen und Snackschüsseln.

Vorhang auf, die Show beginnt.
Kurz vor Rundenbeginn begaben wir uns auf die Spielebene um die Ankunft der Spieler zu sehen. Alle Spieler wurden von einem ca. 1,60m großen Sicherheitsmitarbeiter mit einem Detektor gründlich untersucht, damit keine eletronischen Hilfsmittel in den Spielsaal gebracht werden. Die meisten Spieler gingen erstmal in den Ruheraum, während sich Alexander Grischuk mit Plastetüte – wahrscheinlich mit Verpflegung sofort zu Platz begab. Der offizielle erste Zug wurde vom ehemaligen Präsidenten des deutschen Schachbundes Robert Klaus Freiherr von Weizsäcker am Brett von Sergej Karjakin gegen Fabiano Caruana ausgeführt. In den ersten 15 Minuten war sogar das Fotografieren mit Handys gestattet. Das Handyverbot danach wurde nur sehr lax durchgesetzt. Ich sah selbst in der Zeitnotphase Kiebitze, die mit ihrem Handy Fotos machten.

Es entwickelte sich ein sehr interessanter Spieltag mit hochklassigem Schach, interessanten Opfern – Kramnik opferte eine Figur für starke Bauern, Karjakin eine Qualität für einen Monsterläufer.
Wir wechselten während der Spielzeit zwischen Spielsaal und Gold-Lounge. Während der After-Game-Pressekonferenzen ging Reinhard auf die vierte Ebene um auf Autogrammjagd zu gehen. Er ergatterte von allen Kandidaten außer von Mamedjarov, der enttäuscht schnell das Weite suchte. Ding Liren zeigte Nehmerqualitäten hielt Mamedjarovs Druck stand und konterte dann eiskalt. Da auch Karjakins Opfer durchschlug, verloren beide Führenden.