Am Sonntag fand in Chemnitz, organisiert vom CSC 95 Aufbau und unterstützt von der Laskergesellschaft, in der Eventlocation Krafverkehr eine Simultanvorstellung von GM Elisabeth Pähtz statt. Elli wie sie von der deutschen Schachszene liebevoll genannt wird spielte an 30 Brettern. Lediglich 11 Remis gab sie ab, eines gegen Toni.
Nicht das erste Treffen mit Elli
Toni bei der Großmeisteranalyse
Anfang letzten Jahres spielte Toni bei der DSAM in Potsdam mit und analysierte eine seiner Partien mit Elisabeth Pähts. Ob sich die Großmeisterin daran erinnern kann? Toni ist es sicher in guter Erinnerung geblieben.
Die Veranstaltung
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Familie Lutz zur Verfügung gestellt.
EröffnungSpielTolle LocationHandshake – Spielbeginn bei Toni
Tonis Partie
Prag war wieder eine Reise wert
Durch einen Sieg in der letzten Runde wurde das Turnier in Prag für mich zu einem Erfolg. Mein Reisepartner John Heinrich erreichte in der letzten Runde ein Remis und hat sich wahrscheinlich insgesamt mehr ausgerechnet. Ich für meinen Teil kann sagen, dass es ein gutes Gesamterlebnis war. Kulturelle Höhepunkte bei der Entdeckung der Stadt, kulinarische Überraschungen und die schachliche „Arbeit“ mit einem FM – ich nehme viele tolle Eindrücke mit.
Die letzten beiden Runden
Zuerst schulde ich noch die Ergebnisse der letzten beiden Runden. In der achten Runde musste Burkhard gegen ein tschechisches Talent aus dem Jahrgang 2012 antreten (Tonis Jahrgang) und John wollte seinen Zorn über den Handy-Vorfall herauslassen.
Johns Gegner machte früh einen Fehler und so konnte er schnell gewinnen (Partie). Bei Burkhard leifen die Vorbereitungen wieder aneinander vorbei. Burkhard erwartete 1.e4 (was kam) oder 1. Sf3 (in was die Partie vielleicht umschlug). Der Gegner hatte mit c5 oder e5 gerechnet, was beides nicht kam.
In der letzten Runde hatte John noch die Chance unter die Top-5 zu kommen. Für mich machte nur ein Sieg das Turnier zum Erfolg.
John fixiert seinen Gegner, aber er hält stand
John nutzte eine frühere Vorbereitung um mit Schwarz auf Sieg zu spielen. Irgendwo war die Chance auch da, leider erkannte er sie nicht. (Partie)
Mein Gegner entschied sich im Mittelgambit früh den Damentausch anzubieten, ich übersah eine taktische Chance zum Sieg und die Stellung war wieder ausgeglichen. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Ich verließ das Brett um meine leere Kaffeetasse zurückzubringen. Als ich wiederkam, stand mein Brett unter Wasser. Ein Nachbar hat sein Wasserglas in meine Richtung umgeschüttet. Wir mussten umziehen, die Stellung neu aufbauen und ich musste mein Partieformular noch einmal abschreiben. Als die Partie wieder losging, erkannte ich die erneute tatkische Chance.
Fazit
Das Prager Turnier, welches ich nun schon zum zweiten Male mitspiele, ist als Turnier der Czech-Tour sehr gut organisiert. Es war diesmal ein schöneres Erlebnis, da ich einen starken Reisepartner hatte. Es war schön einige bekannte Schachfreunde wieder zu treffen und neue kennen zu lernen.
Ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Mit vier Punkten holte ich einen halben Punkt mehr als im letzten Jahr, mache 4,8 Elo-Punkte gut und werde wahrscheinlich ca. 20 DWZ-Punkte dazugewinnen. John hatte sich sicher mehr ausgerechnet. Aber der Handy-Vorfall war ein Rückschlag. Positiv lässt sich sagen, dass er auf dem Brett keine Partie verloren hat und auch schlechteste Stellungen ins Remis retten konnte. Er will weiter an seinem Schwarz-Repertoire arbeiten, damit er hier vor allem gegen Schwächere besser auf Sieg spielen kann.
Nachdem meine Partie in der neunten Runde so schnell beendet war, konnte ich in einigen Fotos die Turnieratmosphäre einfangen.
Jugendspieler im B-TurnierAnrdré Jäger, ein Berliner SchachfreundJunge Inderin im A-Turnier gegen Bernd RosenBernd RosenHauptschiedsrichterSchiedsrichter B-Turnier und Handy-VerwahrungJo Steinschuld ein niederländischer SchachfreundTurniersaal B-Turnier, an dem vorderen Brett gewann ich meine PartieSpitzenbretter B-Turnier, der spätere Turniersieger kam arg unter die Räder.
Kurzpartie und Super-GAU
Nach drei Niederlagen wollte Burkhard unbedingt gewinnen. Sein Gegner ein 18-jähriger Tscheche, der in den letzten Turnieren viele Punkte eingestellt hatte und so knapp unter 1800 aufweist. Auch John wollte in seiner Schwarzpartie auf Sieg spielen um eine Chance auf eine vordere Platzierung zu haben.
Da Burkhard früh fertig war konnte er den Turniersaal fotografieren
Burkhards Kurzpartie
In der Chessbase-Datenbank fanden sich keine Partien von meinem jungen Gegner. Zum Glück schaute ich noch einmal bei Lichess nach. Dort fand ich diesjährige Partien aus einem tschechischen Turnier. Da er eine ungewöhnliche Linie im Sizilianer spielte – eine Art Grand-Prix-Anagriff mit a3 und b4, wollte ich dagegen antreten. Mein Gegner fand bei Chessbase über 20 Jahre alte Partien von mir, in denen ich die O’Kelly-Variante spielte und wollte dagegen spielen. So landeten wir beide in einem offenen Sizilianer, den keiner von uns vorbereitet hatte. Hier entschied dann die größere Erfahrung.
Johns Super-GAU
John wurde von seinem Gegner auspräpariert. Zeigte dann aber gewohnte Nehmerqualitäten, überlebte den Angriff und hatte an ein oder zwei Stellen selbst die Chance einen Lucky-Punch zu landen. (Partie)
John im Kämpfermodus
Als er sein Handy abholte, kam dann der Schock. Sein Handy hätte während der Partie geklingelt, deshalb würde seine Partie nun genullt. Alles Diskutieren half nichts, die Schiedsrichter fahren diese harte Linie schon seit Beginn des Turniers und vor jeder Runde wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Geräte auszuschalten sind.
Die FIDE-Regeln schreiben den Partie-Verlust in einem solchen Fall nicht zwingend vor:
Während der Partie ist es einem Spielenden verboten, ohne Zustimmung der Schiedsrichterin / des Schiedsrichters irgendein elektronisches Gerät im Turnierareal bei sich zu haben. Das Turnierreglement kann jedoch gestatten, dass ein solches Gerät in der Tasche einer Spielerin / eines Spielers untergebracht wird, sofern das Gerät vollständig abgeschaltet ist. Diese Tasche muss gemäß der Weisung der Schiedsrichterin / des Schiedsrichters untergebracht werden. Beiden Spielenden ist es verboten, diese Tasche ohne Erlaubnis der Schiedsrichterin / des Schiedsrichters zu benutzen.
Artikel 11.3.2.1 der FIDE-Regeln in der Übersetzung des DSB vom 01.01.2023
Im deutschen Schachbund wird inzwischen auch anders entschieden, wenn ganz klar keine Betrugsabsicht vorliegt.
Abschied aus Prag
Das war der letzte Artikel aus Prag. Am Samstag beginnt die Runde schon um 9:00 Uhr, da ist keine Zeit für einen Bericht. Sicher wird es noch ein Turnierfazit geben, das werde ich aber schon wieder in Deutschland schreiben.
In der achten Runde haben es John und Burkhard mit jungen Überfliegern zu tun. Bitte drückt uns die Daumen.
Drei Niederlagen in Folge – Regenwetter trotz Sonnenschein
Quod licet Iovi, non licet bovi
lat. Sprichwort (Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt
40° C in Prag und trotzdem herrscht bei Burkhard Regenwetter, trotz guter Vorbereitung wurde er wieder einmal Opfer seiner Ungeduld. Bei John sah die Stellung nach der Eröffnung auch nicht rosig aus. Aber als Setzlistendritter bekommt man eben sein Remis (Partie). Er ist weiterhin geteilter Erster im Sommer-Open. Neun Spieler führen punktglei mit 5 aus 6 das Turnier an.
Burkhard brauchte trotz frühem Damentausch nicht an Remisbieten denken, Anne Czäczine hätte sicher bis zur letzten Patrone weitergespielt. Die Eröffnungsvorbereitung saß, allerdings nicht weit genug. In dem damenlosen Mittelspiel wusste Burkhard nicht, was gehauen und gestochen wird und konnte seine Füße nicht ruhig halten. Unmotivierte Bauernvorstöße machten der Favoritin das Leben zu leicht.
In einer urigen Kellerkneipe versuchte ich bei Bier und Burger meinen Schmerz zu vergessen.
John ist geteilter Erster und Burkhard droht die lange Rochade
John konnte nach seinem Remis mit zwei Siegen wieder zur Spitze aufschließen, während Burkhard dem grandiosen Sieg leider zwei Niederlagen folgen ließ. John ist damit weiter gut im Rennen um den Turniersieg dabei, während Burkhard in der nächsten Runde gegen WIM Anne Czäczine aus Chemnitz antreten muss.
Vierte Runde
Nach der Vorbereitung machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Karlin-Viertel. Schöne Häuser, ein über 300m langer Tunnel und am Ende aßen wir beide zum ersten Mal Schawarma.
Beim Spielen gab es dann einen mehr oder weniger leichter Sieg für John Heinrich, dessen Gegner recht früh einen Fehler machte (Partie). Burkhard Gegner hielt sich nicht an die Vorbereitung und spielte schon im ersten Zug etwas Anderes. Burkhard baute sich vernünftig auf, machte dann aber die richtigen Züge zur falschen Zeit.
5. Runde
Heute war Sigthseeing angesagt: Prager Burg und Karlsbrücke. Die Vorbereitung fand in der Straßenbahn statt.
John wurde in der Eröffnung überrascht und danach regelrecht überspielt. Dann goss er Öl über das Brett und fand auch das Streichholz. In den entstehenden Komplikationen verlor sein Gegner die Übersicht und dann auch die Partie. (Partie)
Mit FM-Vorbereitung zum Sieg
Am gestrigen Sonntag fiel das Touristenprogramm aus. Burkhard hatte einen Gegner (ELO 1980), der mit Weiß eine sehr spezielle Sizilianisch-Variante spielte. Burkhard wählte eine Variante aus, die er gerne spielen würde. John befand die Wahl für gut und bereitete die Variante in der Breite vor, nachdem er seine eigene Vorbereitung abgeschlossen hatte.
Bei Burkhard kam genau die Vorbereitung aufs Brett, der Gegner blitzte die Züge herunter. Bis zum 17. Zug konnte Burkhard auf die Vorbereitung zurückgreifen.
Johns Gegner konnte leider alle Bemühungen abwehren und verteidigte sich mit Weiß umsichtig bis zum Ende. So war das Remis unvermeidlich (Partie).
Runde zwei – zwei Siege
Nach der Niederlage in der ersten Runde musste Burkhard nun den Stier bei den Hörnern packen und einen Schweizer Nachwuchsspieler, über den keine Informationen vorlagen, zu bezwingen. Über Johns Gegner gab es einiges zu finden und seine Vorbereitung traf ins Schwarze.
Tagesablauf
Wir gehen eigentlich immer um 8:30 zum Frühstück, in der Hoffnung, dass es da noch nicht so Überlaufen ist. Danach folgt die Vorbereitung. Burkhard schreibt etwas für die Hompage oder erstellt Beiträge für soziale Medien. Danach etwas Sightseeing gestern war der alte Schlachthof von Prag an der Reihe. Heute findet man dort eine wunderschöne Markthalle und viele Geschäfte in den Räumlichkeiten, die einst Ställe für tausende Rinder und Schweine waren. Unter anderem entdeckten wir eine kleine Galerie.
Dann gibt es ein kleines Mittagessen und eine kurz Mittagsruhe, bevor wir uns zum Spielsaal begeben, wo um 16:00 Uhr die Runde startet. Nach der Partie, je nach Lust und Laune noch einmal weggehen und zu Abend essen oder gleich ins Hotel.
Die zweite Runde
John wurde seiner Favoritenstellung gerecht und gewann problemlos (Partie). Aus Mangel an Informationen bestand Burkhard Vorbereitung in einer Wiederholung von wahrscheinlichen Varianten. Es wurde Sizilianisch, was wir auch kurz besprochen hatten. Der Gegner spielte mit frühem e5, was wir uns nicht angeschaut hatten. Burkhard gelang eine fehlerlose Partie, was sehr selten ist. Findet man doch später am PC immer mal eine Stelle, an der man etwas übersehen hat.
Erwartbare Ergebnisse in der ersten Runde des Prager Sommer-Opens
Wie im letzten Jahr (Bericht), spielt Burkhard Atze in Prag. Dieses Mal mit einem Reisepartner – FM John Heinrich aus Lengefeld. John hat die Schule abgeschlossen und will in einem „Schachjahr“ sehen, was er ohne schulische Belastungen im Schach erreichen kann. Das große Ziel für ihn ist die Erlangung des IM-Titels.
Wir reisten schon am Tag vor der ersten Runde an und besuchten dann ein Schachcafe, dass nur 450m vom Hotel entfernt liegt. Burkhard und John spielten u.a. gegen einen Gegner, der 2020 in der u14 spanischer Meister gewesen ist.
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Vor der ersten Runde war etwas Sightseeing angesagt. Stadtspaziergang natürlich mit Heinrichturm und Wenzelspaltz. Auf dem Weg in das Spiellokal sahen wir, dass die Auslosung schon draußen ist. Bei einem kurzen Stop in einem Kaffee bereiteten wir also die erste Runde vor.
Bei John ging die Vorbereitung voll auf und er landete einen Start-Ziel-Sieg. Er war der erste, der an den vorderen Brettern gewinnen konnte (Partie).
Auch bei Burkhard kam die Vorbereitung auf das Brett, allerdings eine Variante, die wir uns nicht so genau angeschaut hatten. Die kurze Geschichte ist: Burkhards König blieb in der Mitte und wurde dort folgerichtig Matt gesetzt. Alledings gab es drei Situationen, in denen die Partie durchaus einen anderen Verlauf hätte nehmen können.
Mit Schwarz hätte Burkhard hier e6 spielen sollen.Hier war Burkhard zu gierig und griff auf d5 zu. Nach e5 geht die Partie mit annehmbarer Stellung weiter.Der letzte Fehler, nach Dc7 ist die Lage hoffnungslos. Db4 hätte die Partie noch lange weitergehen lassen.
Beim DWZ-Cup musste ich beim Zuschauen erleben, wie meine Schützlinge aus zwei gewonnen Endspielen nur einen halben Punkt realisieren konnten. Aber die Endspiele bieten Stoff für das Training. Wie in allen Partiephasen ist neben allgemeinen Prinzipien (Zentralisierung des Königs, Quadratregel, Freibauern bilden … )auch konkrete Berechnung notwendig. Hier ein Beispiel, in dem man sich manchmal auch leicht täuschen kann.
Lennard Schauer wird Dritter beim DWZ-Cup
Fünf Turniere des U12- und des DWZ-Cups liegen nun hinter uns. Lennard sammelte von den Markneukirchner Teilnehmern am meisten Punkte in der Gesamtwertung und belegt dort den dritten Rang. Eine starke Leistung konnte er doch seine DWZ vom Anfang der Saison um mehr als 200 Punkte steigern. Auch Tristan Arzt, der kurz hinter ihm in der Rangliste auch noch unter die Topten kommt, schaffte einen ähnlichen DWZ-Zuwachs.
Werbung für Sportartikel-Hersteller Lennard ganz links neben Alexander Steinert und Maximilian Todt
Nils Adler und Erik Scheffler spielten nicht alle Turniere der Serie mit, können aber dennoch zufrieden sein. Erik konnte sich eine deutsche Wertzahl (DWZ) erspielen und Nils konnte seine Zahl auch weiter steigern.