Endspiele sind so schwer

Beim DWZ-Cup musste ich beim Zuschauen erleben, wie meine Schützlinge aus zwei gewonnen Endspielen nur einen halben Punkt realisieren konnten. Aber die Endspiele bieten Stoff für das Training. Wie in allen Partiephasen ist neben allgemeinen Prinzipien (Zentralisierung des Königs, Quadratregel, Freibauern bilden … )auch konkrete Berechnung notwendig. Hier ein Beispiel, in dem man sich manchmal auch leicht täuschen kann.




Fallensteller aus dem Internet

Wenn man im Internet swipt und in der richtigen (oder falschen, je nach dem) Bubbel ist, bekommt man über kurz oder lang Eröffnungstipps, wie man seine Gegner kurzzügig matt setzen kann.

https://www.facebook.com/share/r/1QGzHsL2gw

In diesen Reels oder Shorts spielt der Gegner dem Angreifer häufig in die Karten. So in dieser Variante wie so häufig muss Schwarz mehrere sehr schwache Züge machen um Matt zu gehen. Aber der reißerische Titel lautet oft: „So setzt du deinen Gegner in 11 Zügen Matt“




Rollercoaster im Zweispringerspiel

Vierte Runde in Greiz beim 1. Schlösseropen der Gegner Jonny Pabst aus Jena war ein unbequemer Gegner, 34 Jahre und erst 4 DWZ-Auswertungen, spielt seit ungefähr einem Jahr Schach. Er stieg mit einer DWZ von 1361 aber mit seinem letzten Turnier erspielter er sich mit einer Leistung von 1885 seine aktuelle Zahl von 1534. Auf der Fahrt nach Greiz gingen Toni und ich noch mögliche Eröffnungen durch. Unter anderem wiederholten wir noch einmal im Zweispringerspiel im Nachzug die Df3-Variante.

Genau die Variante kam aufs Brett. Leider kam ich nach der Fahrt nicht dazu mir das Qualitätsopfer noch einmal anzusehen.




Reti, Stamma und die Endspielstudien

Die Beschäftigung mit Trainingsinhalten und die Facebook-Freundschaft im GM Martin Minski (GM für Schachkomposition) machte mich auf das weite Feld der Studien aufmerksam. So erstand ich beispielsweise das schöne Buch „100 Endgame Studies You Must Know“ von Jan Timman (Nein, ich bekomme keine Provision.), in dem man viele schöne und instruktive Studien finden kann.

Jeder kennt sicherlich die berühmte Reti-Studie von 1921 im Bauernendspiel, in der man einen eigentlich uneinholbaren Bauern doch noch einholen kann, in dem man seinen eigenen Bauern unterstützt. Richard Reti hätte übrigens genau heute seinen 136. Geburtstag. Weiß am Zug schafft Remis.

Im Video von TBG kann man sich die Lösung noch einmal ansehen und bekommt als Bonus noch eine zweite Reti-Studie serviert.

Bei ChessBase entdeckte ich diese schöne Studie von Stamma, die schon 1737 veröffentlicht wurde. Ihr könnt es selber versuchen. Die Lösung findet ihr auf der nächsten Seite. Weiß am Zug gewinnt.








Charly on tour – Abenteuer des c-Bauern

Ich schmökere immer noch gerne in meinem neuen Buch „Kurzgeschichten um Schachfiguren“ von Kurt Richter. Heute geht es um die Eröffnung. Auf Seite 204 unter der Überschrift:

Nur mit Bauernzügen

Foto aus dem Buch – der Originalbeitrag

„Ziehe möglichst wenig Bauern in der Eröffnung!“ Theorie und Erfahrung haben gelehrt, daß unzählige Schachpartien durch unbedachte Bauernzüge beim Aufbau des Spieles verlorengehen.

Einmal aber raffte sich der schwarze c-Bauer auf und beschloß, ganz allein auf sich gestellt, die gegnerische Partei zur Strecke zu bringen. Und das ging so zu (Partie X. gegen Y., Nach Laskers Chess Magazin 1908):

Kurt Richter, „Kurzgeschichten um Schachfiguren“, 2. Auflage, Berlin 1955, S. 204

Dies Ruhmesblatt der Geschichte des Bauern ließ aber den c-Bauern nicht ruhen, bis auch ihm ein solches Husarenstück glückte (Partie Schlechter – Dr. Perlis, Karlsbad 1911):

ebenda, S205




Mattsetzen ist das Ziel des Spiels

Es gibt viele Schachgebote, aber nur ein Matt.

Russisches Sprichwort (https://www.schachbund.de/zitatensammlung.html, 17.05.2025, 11:10)

Am Freitag fand im Familienzentrum wieder „Schach für Kinder” statt. Aufgrund des großen Ansturms beim letzten Termin habe ich dieses Mal Verstärkung mitgebracht. Reinhard Atze übernahm die Jüngsten aus der zweiten Klasse, während ich die Schüler der dritten und vierten Klasse betreute. Toni Lutz betreute die Schüler der weiterführenden Schulen.

Reinhard Atze erklärt die Bauernumwandlung

Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen König mattzusetzen. Wir beschäftigten uns daher damit, wie man den Gegner mit einer Dame matt setzen kann. Danach versuchte jeder den Trainer mattzusetzen ob am Demobrett oder beim Simultan.

Wie setzen wir den König matt?

Wir haben uns entschieden die Probephase bis zum Ende des Schuljahres zu verlängern. Außerdem wird das Training für die Erst- und Zweitklässler auf eine Stunde (16:00 Uhr – 17:00 Uhr) reduziert.

So!



Kurt Richter – was spricht er?

Beim Schnellschachturnier in Kirchenlamitz gab es einen Büchertisch, von dem man sich gegen eine Spende bedienen konnte. Ich suchte mir einige Bücher aus, die ich als Trainingsmaterial benutzen kann.

Unter anderem fiel mir das Buch von Kurt Richter „Kurzgeschichten um Schachfiguren“ in die Hände. Als Berliner war Kurt Richter schon lange ein Idol von mir. Also musste ich dieses Buch mitnehmen.

Kurt Richter 1900-1969

War ein Berliner Schachspieler, der nicht nur für sein kombinationsreiches Spiel bekannt war. Sein kompromissloser Angriffsstil trug ihm den Spitznamen der „Scharfrichter von Berlin“ ein.

Er war auch ein begnadeter Autor und Schachjournalist. Lange Jahre leitete er die auch heute noch bestehende Rubrik „Schach lehrt Schach – Hohe Schule der Kombination“.

Er garnierte die Taktikaufgaben mit launigen Kommentaren, eine Tradition, die leider in Vergessenheit geraten ist.

Auf Seite 116 fand ich folgendes:

V. Er will es nicht – und tut es doch

Dr. Tarrasch sagte seinmal bei Besprechung einer Partie, die von den Partnern in nicht ausgekämpfter Stellung remis gegeben wurde:

„Wenn die Spieler nicht spielen wollen, braucht der Glossator nicht zu glossieren!“ – Kurz darauf tat er es aber doch!

Hier wurde die Partie als Remis abgebrochen. Dazu bemerkt Dr. Tarrasch im Kongreßbuch: „Es ist ein schlagender Beweis für die überlegene Kenntnis und Technik der jüngeren Schachmeistergeneration, daß die Herren Fahrni und Salwe beide mit imponierender Selbstverständlichkeit die Stellung als remis abbrechen, während ein Spieler wie ich über den Ausgang der Partie gezweifelt und stundenlang weitergespielt hätte, um zu sehen, was daraus würde. Nach meiner Analyse, die ja aber auch falsch sein kann, muß Weiß verlieren, da Schwarz stets mit seinem König nach c6 ziehen kann, während der weiße König zunächst abgesperrt bleibt, nämlich:

Wieder ein Stellungsproblem, mit dem sich der Schachfreund beschäftigen kann!

Ich habe mich damit beschäftigt. Gott seis geklagt – ich habe den elektronischen Rechenknecht bemüht. Der Praeceptor Germanie hat recht mit seiner Einschätzung, dass Schwarz gewinnen muss. Aber er sagt auch, dass seine Analyse falsch sein kann und das ist sie an mindestens zwei Stellen.




Überwältigende Nachfrage im Familienzentrum

War am 02. Mai, sicher aufgrund des Brückentages, der Andrang überschaubar (Bericht), so wurde Trainer Burkhard Atze heute im Familienzentrum von 16 Schachinteressierten fast überrannt. Vier Kinder aus der ersten und zweiten Klasse, sieben Kinder aus der dritten und vierten Klasse sowie fünf Schüler, die schon eine weiterführende Schule besuchen, stellten die Organisation des Schachnachmittags vor große Herausforderungen.

Mit Blick auf das Grundschulturnier am Samstag übten wir mit den Grundschülern das Mattsetzen mit der Dame und das Mattsetzen mit einem Turm. Die Größeren bekamen einen Einblick in vernünftige Partieanfänge.




Schach im Familienzentrum ein zaghafter Beginn

Die Nachwuchsarbeit des SV Markneukirchen findet fast ausschließlich über die Schul-AG am Gymnasium statt. An der Grundschule Markneukirchen findet auch eine Schach-AG statt. Aber leider können dort nicht alle Interessenten teilnehmen. Deshalb war ich ganz froh, als das Familienzentrum an mich herantrat, dass am Freitag ein Termin mit Schach möglich wäre.

Heute am 2. Mai ging es los. Ich war ziemlich aufgeregt, wie viele Kinder würden kommen? Letztendlich kamen drei Kinder aus der AG am Gymnasium, ein Kind aus der Grundschul-AG und zwei Kinder, die noch nicht in einer AG gespielt haben. Alle Kinder wussten schon wie die Figuren ziehen.

Also konnten wir uns schon wichtigen Themen widmen: Wie verteidige ich mich gegen ein Schachgebot? Wie kann ich mit einer „Gabel“ zwei Figuren gleichzeitig angreifen? Beim Spielen gegeneinander besprachen wir auch noch den Begriff der „Fesselung“ und beschäftigten uns damit wie man vernünftig eröffnet.




Alles neu macht der Mai

Ab Freitag findet im Familienzentrum Markneukirchen ein Schachnachmittag für Kinder statt. Der Mai ist für uns ein Testballon. Wenn das Angebot angenommen wird und tatsächlich Kinder echtes Interesse zeigen, werden wir auch im Juni und nach den Ferien weitermachen.

Die Google-KI spuckt folgende Punkte zum Thema: Vorteile des Schachspielens bei Kindern aus:

Schachspielen bietet Schülern vielfältige Vorteile. Es fördert logisches und strategisches Denken, verbessert die Konzentration und das Gedächtnis, sowie das räumliche Vorstellungsvermögen und die Problemlösungsfähigkeiten.Schach fördert auch Kreativität und Durchhaltevermögen, und kann die akademischen Leistungen verbessern

Konkret:

  • Kognitive Fähigkeiten: Schach trainiert das Gehirn, fördert das analytische Denken, die Planung und das vorausschauende Denken. 

Konzentration und Gedächtnis:

Beim Schachspielen müssen Kinder sich über längere Zeit konzentrieren und sich die Zugfolgen merken. 

Räumliches Denken:

Das gedankliche Verschieben der Figuren auf dem Brett stärkt das räumliche Vorstellungsvermögen. 

Problemlösungsfähigkeiten:

Schach fordert die Suche nach Lösungen für komplexe Probleme heraus. 

Akademische Leistungen:

Studien deuten darauf hin, dass schachspielende Schüler tendenziell bessere Noten erzielen, insbesondere in Mathematik. 

Soziale Fähigkeiten:

Schach kann auch das Sozialverhalten fördern und das Verständnis für Regeln und Fairness stärken. 

Selbstvertrauen:

Der Erfolg beim Schachspielen kann das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. 

Kreativität und Durchhaltevermögen:

Schach fordert Kinder heraus, neue Strategien zu entwickeln und auch bei Niederlagen nicht aufzugeben. 

Wir freuen uns auf eine neue Erfahrung und sehen uns am Freitag