Mit Schottisch zum Erfolg

Von meinem Gegner in der fünften Runde waren wieder einmal nur die Partien aus dem Turnier verfügbar. Ich überlegte sogar, ob ich es auf 1.d4-Terrain wage, um gegen seine Variante anzutreten. Den entscheidenden Tipp erhielt ich dann aus dem Erzgebirge. John Heinrich empfahl mir es mit dem Schottischen Gambit zu versuchen.

Hotline ins Erzgebirge

In der Partie ging dann alles ganz schnell. Turnierdaten bei chess-results




Wir starten wieder im Familienzentrum

Das Schuljahr ist jetzt fast drei Wochen alt, jetzt weiß man, was man an Zeit frei hat. Wir beginnen wieder mit Schach im Familienzentrum. Wie im Mai/Juni wieder von 16:00 bis 18:00 Uhr im Familienzentrum. Eingeladen sind Kinder aller Schulformen, die Zeit und Lust haben am Freitag ins Familienzentrum zu kommen.

Matt!

Was erwartet euch:

  • Wie ziehen die Figuren?
  • Wie kommt man in Vorteil?
  • Wie gewinnt man Figuren?
  • Wie setzt man matt?
  • Wie eröffnet man die Partie?

Wenn ihr Lust habt, wir freuen uns auf euch.




Schachgefühl abhanden gekommen

Runde drei hielt für mich einen Elo-losen, 23-jährigen Gegner (DWZ 1498) bereit, der aber in der ersten Runde gegen Matthias Remis gespielt hatte und auch in der zweiten Runde gegen einen 1800er remisiert hatte. Vorbereitung war unmöglich, da es von ihm nichts zu finden gab.

Die Eröffnung spielte ich zu schematisch und musste bald um das Überleben kämpfen, das gelang knapp mit einem Minusbauern. Dann stellte ich ihm eine Falle, in die er prompt hineintappte, aber ich zog die Schlinge nicht zu, sondern landete durch einen Fingerfehler in einer komplett verlorenen Stellung, in der es dann keine Rettung mehr gab.

Auf der Heimfahrt plauderte ich nett mit einem Schachfreund von Empor Berlin. Wir klagten uns gegenseitig unser Leid, zeigten uns unsere Partien. In der Unterkunft angekommen, stellte ich fest, dass genau dieser Spieler mein Gegner in der vierten Runde ist. Es versteht sich von selbst, dass von ihm kaum etwas zu finden ist – genau eine Weißpartie von 2017 und die drei beim Lichtenberger Sommer veröffentlichten Partien.




Endspiele sind so schwer

Beim DWZ-Cup musste ich beim Zuschauen erleben, wie meine Schützlinge aus zwei gewonnen Endspielen nur einen halben Punkt realisieren konnten. Aber die Endspiele bieten Stoff für das Training. Wie in allen Partiephasen ist neben allgemeinen Prinzipien (Zentralisierung des Königs, Quadratregel, Freibauern bilden … )auch konkrete Berechnung notwendig. Hier ein Beispiel, in dem man sich manchmal auch leicht täuschen kann.




Fallensteller aus dem Internet

Wenn man im Internet swipt und in der richtigen (oder falschen, je nach dem) Bubbel ist, bekommt man über kurz oder lang Eröffnungstipps, wie man seine Gegner kurzzügig matt setzen kann.

https://www.facebook.com/share/r/1QGzHsL2gw

In diesen Reels oder Shorts spielt der Gegner dem Angreifer häufig in die Karten. So in dieser Variante wie so häufig muss Schwarz mehrere sehr schwache Züge machen um Matt zu gehen. Aber der reißerische Titel lautet oft: „So setzt du deinen Gegner in 11 Zügen Matt“




Rollercoaster im Zweispringerspiel

Vierte Runde in Greiz beim 1. Schlösseropen der Gegner Jonny Pabst aus Jena war ein unbequemer Gegner, 34 Jahre und erst 4 DWZ-Auswertungen, spielt seit ungefähr einem Jahr Schach. Er stieg mit einer DWZ von 1361 aber mit seinem letzten Turnier erspielter er sich mit einer Leistung von 1885 seine aktuelle Zahl von 1534. Auf der Fahrt nach Greiz gingen Toni und ich noch mögliche Eröffnungen durch. Unter anderem wiederholten wir noch einmal im Zweispringerspiel im Nachzug die Df3-Variante.

Genau die Variante kam aufs Brett. Leider kam ich nach der Fahrt nicht dazu mir das Qualitätsopfer noch einmal anzusehen.




Reti, Stamma und die Endspielstudien

Die Beschäftigung mit Trainingsinhalten und die Facebook-Freundschaft im GM Martin Minski (GM für Schachkomposition) machte mich auf das weite Feld der Studien aufmerksam. So erstand ich beispielsweise das schöne Buch „100 Endgame Studies You Must Know“ von Jan Timman (Nein, ich bekomme keine Provision.), in dem man viele schöne und instruktive Studien finden kann.

Jeder kennt sicherlich die berühmte Reti-Studie von 1921 im Bauernendspiel, in der man einen eigentlich uneinholbaren Bauern doch noch einholen kann, in dem man seinen eigenen Bauern unterstützt. Richard Reti hätte übrigens genau heute seinen 136. Geburtstag. Weiß am Zug schafft Remis.

Im Video von TBG kann man sich die Lösung noch einmal ansehen und bekommt als Bonus noch eine zweite Reti-Studie serviert.

Bei ChessBase entdeckte ich diese schöne Studie von Stamma, die schon 1737 veröffentlicht wurde. Ihr könnt es selber versuchen. Die Lösung findet ihr auf der nächsten Seite. Weiß am Zug gewinnt.








Charly on tour – Abenteuer des c-Bauern

Ich schmökere immer noch gerne in meinem neuen Buch „Kurzgeschichten um Schachfiguren“ von Kurt Richter. Heute geht es um die Eröffnung. Auf Seite 204 unter der Überschrift:

Nur mit Bauernzügen

Foto aus dem Buch – der Originalbeitrag

„Ziehe möglichst wenig Bauern in der Eröffnung!“ Theorie und Erfahrung haben gelehrt, daß unzählige Schachpartien durch unbedachte Bauernzüge beim Aufbau des Spieles verlorengehen.

Einmal aber raffte sich der schwarze c-Bauer auf und beschloß, ganz allein auf sich gestellt, die gegnerische Partei zur Strecke zu bringen. Und das ging so zu (Partie X. gegen Y., Nach Laskers Chess Magazin 1908):

Kurt Richter, „Kurzgeschichten um Schachfiguren“, 2. Auflage, Berlin 1955, S. 204

Dies Ruhmesblatt der Geschichte des Bauern ließ aber den c-Bauern nicht ruhen, bis auch ihm ein solches Husarenstück glückte (Partie Schlechter – Dr. Perlis, Karlsbad 1911):

ebenda, S205




Mattsetzen ist das Ziel des Spiels

Es gibt viele Schachgebote, aber nur ein Matt.

Russisches Sprichwort (https://www.schachbund.de/zitatensammlung.html, 17.05.2025, 11:10)

Am Freitag fand im Familienzentrum wieder „Schach für Kinder” statt. Aufgrund des großen Ansturms beim letzten Termin habe ich dieses Mal Verstärkung mitgebracht. Reinhard Atze übernahm die Jüngsten aus der zweiten Klasse, während ich die Schüler der dritten und vierten Klasse betreute. Toni Lutz betreute die Schüler der weiterführenden Schulen.

Reinhard Atze erklärt die Bauernumwandlung

Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen König mattzusetzen. Wir beschäftigten uns daher damit, wie man den Gegner mit einer Dame matt setzen kann. Danach versuchte jeder den Trainer mattzusetzen ob am Demobrett oder beim Simultan.

Wie setzen wir den König matt?

Wir haben uns entschieden die Probephase bis zum Ende des Schuljahres zu verlängern. Außerdem wird das Training für die Erst- und Zweitklässler auf eine Stunde (16:00 Uhr – 17:00 Uhr) reduziert.

So!



Kurt Richter – was spricht er?

Beim Schnellschachturnier in Kirchenlamitz gab es einen Büchertisch, von dem man sich gegen eine Spende bedienen konnte. Ich suchte mir einige Bücher aus, die ich als Trainingsmaterial benutzen kann.

Unter anderem fiel mir das Buch von Kurt Richter „Kurzgeschichten um Schachfiguren“ in die Hände. Als Berliner war Kurt Richter schon lange ein Idol von mir. Also musste ich dieses Buch mitnehmen.

Kurt Richter 1900-1969

War ein Berliner Schachspieler, der nicht nur für sein kombinationsreiches Spiel bekannt war. Sein kompromissloser Angriffsstil trug ihm den Spitznamen der „Scharfrichter von Berlin“ ein.

Er war auch ein begnadeter Autor und Schachjournalist. Lange Jahre leitete er die auch heute noch bestehende Rubrik „Schach lehrt Schach – Hohe Schule der Kombination“.

Er garnierte die Taktikaufgaben mit launigen Kommentaren, eine Tradition, die leider in Vergessenheit geraten ist.

Auf Seite 116 fand ich folgendes:

V. Er will es nicht – und tut es doch

Dr. Tarrasch sagte seinmal bei Besprechung einer Partie, die von den Partnern in nicht ausgekämpfter Stellung remis gegeben wurde:

„Wenn die Spieler nicht spielen wollen, braucht der Glossator nicht zu glossieren!“ – Kurz darauf tat er es aber doch!

Hier wurde die Partie als Remis abgebrochen. Dazu bemerkt Dr. Tarrasch im Kongreßbuch: „Es ist ein schlagender Beweis für die überlegene Kenntnis und Technik der jüngeren Schachmeistergeneration, daß die Herren Fahrni und Salwe beide mit imponierender Selbstverständlichkeit die Stellung als remis abbrechen, während ein Spieler wie ich über den Ausgang der Partie gezweifelt und stundenlang weitergespielt hätte, um zu sehen, was daraus würde. Nach meiner Analyse, die ja aber auch falsch sein kann, muß Weiß verlieren, da Schwarz stets mit seinem König nach c6 ziehen kann, während der weiße König zunächst abgesperrt bleibt, nämlich:

Wieder ein Stellungsproblem, mit dem sich der Schachfreund beschäftigen kann!

Ich habe mich damit beschäftigt. Gott seis geklagt – ich habe den elektronischen Rechenknecht bemüht. Der Praeceptor Germanie hat recht mit seiner Einschätzung, dass Schwarz gewinnen muss. Aber er sagt auch, dass seine Analyse falsch sein kann und das ist sie an mindestens zwei Stellen.