Prag war wieder eine Reise wert

Durch einen Sieg in der letzten Runde wurde das Turnier in Prag für mich zu einem Erfolg. Mein Reisepartner John Heinrich erreichte in der letzten Runde ein Remis und hat sich wahrscheinlich insgesamt mehr ausgerechnet. Ich für meinen Teil kann sagen, dass es ein gutes Gesamterlebnis war. Kulturelle Höhepunkte bei der Entdeckung der Stadt, kulinarische Überraschungen und die schachliche „Arbeit“ mit einem FM – ich nehme viele tolle Eindrücke mit.



Die letzten beiden Runden

Zuerst schulde ich noch die Ergebnisse der letzten beiden Runden. In der achten Runde musste Burkhard gegen ein tschechisches Talent aus dem Jahrgang 2012 antreten (Tonis Jahrgang) und John wollte seinen Zorn über den Handy-Vorfall herauslassen.

Johns Gegner machte früh einen Fehler und so konnte er schnell gewinnen (Partie). Bei Burkhard leifen die Vorbereitungen wieder aneinander vorbei. Burkhard erwartete 1.e4 (was kam) oder 1. Sf3 (in was die Partie vielleicht umschlug). Der Gegner hatte mit c5 oder e5 gerechnet, was beides nicht kam.

In der letzten Runde hatte John noch die Chance unter die Top-5 zu kommen. Für mich machte nur ein Sieg das Turnier zum Erfolg.

John fixiert seinen Gegner, aber er hält stand

John nutzte eine frühere Vorbereitung um mit Schwarz auf Sieg zu spielen. Irgendwo war die Chance auch da, leider erkannte er sie nicht. (Partie)

Mein Gegner entschied sich im Mittelgambit früh den Damentausch anzubieten, ich übersah eine taktische Chance zum Sieg und die Stellung war wieder ausgeglichen. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Ich verließ das Brett um meine leere Kaffeetasse zurückzubringen. Als ich wiederkam, stand mein Brett unter Wasser. Ein Nachbar hat sein Wasserglas in meine Richtung umgeschüttet. Wir mussten umziehen, die Stellung neu aufbauen und ich musste mein Partieformular noch einmal abschreiben. Als die Partie wieder losging, erkannte ich die erneute tatkische Chance.

Fazit

Das Prager Turnier, welches ich nun schon zum zweiten Male mitspiele, ist als Turnier der Czech-Tour sehr gut organisiert. Es war diesmal ein schöneres Erlebnis, da ich einen starken Reisepartner hatte. Es war schön einige bekannte Schachfreunde wieder zu treffen und neue kennen zu lernen.

Ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Mit vier Punkten holte ich einen halben Punkt mehr als im letzten Jahr, mache 4,8 Elo-Punkte gut und werde wahrscheinlich ca. 20 DWZ-Punkte dazugewinnen. John hatte sich sicher mehr ausgerechnet. Aber der Handy-Vorfall war ein Rückschlag. Positiv lässt sich sagen, dass er auf dem Brett keine Partie verloren hat und auch schlechteste Stellungen ins Remis retten konnte. Er will weiter an seinem Schwarz-Repertoire arbeiten, damit er hier vor allem gegen Schwächere besser auf Sieg spielen kann.

Burkhards Ergebnis

Johns Ergebnis

Endstand

Impressionen

Nachdem meine Partie in der neunten Runde so schnell beendet war, konnte ich in einigen Fotos die Turnieratmosphäre einfangen.




Kurzpartie und Super-GAU

Nach drei Niederlagen wollte Burkhard unbedingt gewinnen. Sein Gegner ein 18-jähriger Tscheche, der in den letzten Turnieren viele Punkte eingestellt hatte und so knapp unter 1800 aufweist. Auch John wollte in seiner Schwarzpartie auf Sieg spielen um eine Chance auf eine vordere Platzierung zu haben.

Da Burkhard früh fertig war konnte er den Turniersaal fotografieren

Burkhards Kurzpartie

In der Chessbase-Datenbank fanden sich keine Partien von meinem jungen Gegner. Zum Glück schaute ich noch einmal bei Lichess nach. Dort fand ich diesjährige Partien aus einem tschechischen Turnier. Da er eine ungewöhnliche Linie im Sizilianer spielte – eine Art Grand-Prix-Anagriff mit a3 und b4, wollte ich dagegen antreten. Mein Gegner fand bei Chessbase über 20 Jahre alte Partien von mir, in denen ich die O’Kelly-Variante spielte und wollte dagegen spielen. So landeten wir beide in einem offenen Sizilianer, den keiner von uns vorbereitet hatte. Hier entschied dann die größere Erfahrung.

Johns Super-GAU

John wurde von seinem Gegner auspräpariert. Zeigte dann aber gewohnte Nehmerqualitäten, überlebte den Angriff und hatte an ein oder zwei Stellen selbst die Chance einen Lucky-Punch zu landen. (Partie)

John im Kämpfermodus

Als er sein Handy abholte, kam dann der Schock. Sein Handy hätte während der Partie geklingelt, deshalb würde seine Partie nun genullt. Alles Diskutieren half nichts, die Schiedsrichter fahren diese harte Linie schon seit Beginn des Turniers und vor jeder Runde wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Geräte auszuschalten sind.

Die FIDE-Regeln schreiben den Partie-Verlust in einem solchen Fall nicht zwingend vor:

Während der Partie ist es einem Spielenden verboten, ohne Zustimmung der
Schiedsrichterin / des Schiedsrichters irgendein elektronisches Gerät im Turnierareal
bei sich zu haben.
Das Turnierreglement kann jedoch gestatten, dass ein solches Gerät in der Tasche einer
Spielerin / eines Spielers untergebracht wird, sofern das Gerät vollständig abgeschaltet
ist. Diese Tasche muss gemäß der Weisung der Schiedsrichterin / des Schiedsrichters
untergebracht werden. Beiden Spielenden ist es verboten, diese Tasche ohne Erlaubnis
der Schiedsrichterin / des Schiedsrichters zu benutzen.

Artikel 11.3.2.1 der FIDE-Regeln in der Übersetzung des DSB vom 01.01.2023

Im deutschen Schachbund wird inzwischen auch anders entschieden, wenn ganz klar keine Betrugsabsicht vorliegt.

Abschied aus Prag

Das war der letzte Artikel aus Prag. Am Samstag beginnt die Runde schon um 9:00 Uhr, da ist keine Zeit für einen Bericht. Sicher wird es noch ein Turnierfazit geben, das werde ich aber schon wieder in Deutschland schreiben.

In der achten Runde haben es John und Burkhard mit jungen Überfliegern zu tun. Bitte drückt uns die Daumen.




Drei Niederlagen in Folge – Regenwetter trotz Sonnenschein

Quod licet Iovi, non licet bovi

lat. Sprichwort (Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt

40° C in Prag und trotzdem herrscht bei Burkhard Regenwetter, trotz guter Vorbereitung wurde er wieder einmal Opfer seiner Ungeduld. Bei John sah die Stellung nach der Eröffnung auch nicht rosig aus. Aber als Setzlistendritter bekommt man eben sein Remis (Partie). Er ist weiterhin geteilter Erster im Sommer-Open. Neun Spieler führen punktglei mit 5 aus 6 das Turnier an.

Burkhard brauchte trotz frühem Damentausch nicht an Remisbieten denken, Anne Czäczine hätte sicher bis zur letzten Patrone weitergespielt. Die Eröffnungsvorbereitung saß, allerdings nicht weit genug. In dem damenlosen Mittelspiel wusste Burkhard nicht, was gehauen und gestochen wird und konnte seine Füße nicht ruhig halten. Unmotivierte Bauernvorstöße machten der Favoritin das Leben zu leicht.

In einer urigen Kellerkneipe versuchte ich bei Bier und Burger meinen Schmerz zu vergessen.

Paarungen und alles was man wissen muss.




Mit FM-Vorbereitung zum Sieg

Am gestrigen Sonntag fiel das Touristenprogramm aus. Burkhard hatte einen Gegner (ELO 1980), der mit Weiß eine sehr spezielle Sizilianisch-Variante spielte. Burkhard wählte eine Variante aus, die er gerne spielen würde. John befand die Wahl für gut und bereitete die Variante in der Breite vor, nachdem er seine eigene Vorbereitung abgeschlossen hatte.



Bei Burkhard kam genau die Vorbereitung aufs Brett, der Gegner blitzte die Züge herunter. Bis zum 17. Zug konnte Burkhard auf die Vorbereitung zurückgreifen.

Johns Gegner konnte leider alle Bemühungen abwehren und verteidigte sich mit Weiß umsichtig bis zum Ende. So war das Remis unvermeidlich (Partie).




Runde zwei – zwei Siege

Nach der Niederlage in der ersten Runde musste Burkhard nun den Stier bei den Hörnern packen und einen Schweizer Nachwuchsspieler, über den keine Informationen vorlagen, zu bezwingen. Über Johns Gegner gab es einiges zu finden und seine Vorbereitung traf ins Schwarze.

Tagesablauf

Wir gehen eigentlich immer um 8:30 zum Frühstück, in der Hoffnung, dass es da noch nicht so Überlaufen ist. Danach folgt die Vorbereitung. Burkhard schreibt etwas für die Hompage oder erstellt Beiträge für soziale Medien. Danach etwas Sightseeing gestern war der alte Schlachthof von Prag an der Reihe. Heute findet man dort eine wunderschöne Markthalle und viele Geschäfte in den Räumlichkeiten, die einst Ställe für tausende Rinder und Schweine waren. Unter anderem entdeckten wir eine kleine Galerie.

Dann gibt es ein kleines Mittagessen und eine kurz Mittagsruhe, bevor wir uns zum Spielsaal begeben, wo um 16:00 Uhr die Runde startet. Nach der Partie, je nach Lust und Laune noch einmal weggehen und zu Abend essen oder gleich ins Hotel.

Die zweite Runde

John wurde seiner Favoritenstellung gerecht und gewann problemlos (Partie). Aus Mangel an Informationen bestand Burkhard Vorbereitung in einer Wiederholung von wahrscheinlichen Varianten. Es wurde Sizilianisch, was wir auch kurz besprochen hatten. Der Gegner spielte mit frühem e5, was wir uns nicht angeschaut hatten. Burkhard gelang eine fehlerlose Partie, was sehr selten ist. Findet man doch später am PC immer mal eine Stelle, an der man etwas übersehen hat.




Lennard Schauer wird Dritter beim DWZ-Cup

Fünf Turniere des U12- und des DWZ-Cups liegen nun hinter uns. Lennard sammelte von den Markneukirchner Teilnehmern am meisten Punkte in der Gesamtwertung und belegt dort den dritten Rang. Eine starke Leistung konnte er doch seine DWZ vom Anfang der Saison um mehr als 200 Punkte steigern. Auch Tristan Arzt, der kurz hinter ihm in der Rangliste auch noch unter die Topten kommt, schaffte einen ähnlichen DWZ-Zuwachs.

Werbung für Sportartikel-Hersteller Lennard ganz links neben Alexander Steinert und Maximilian Todt

Nils Adler und Erik Scheffler spielten nicht alle Turniere der Serie mit, können aber dennoch zufrieden sein. Erik konnte sich eine deutsche Wertzahl (DWZ) erspielen und Nils konnte seine Zahl auch weiter steigern.




Toni Lutz sensationell Vierter in Freiberg

Am Samstag fand in Freiberg ein sehr gut besetztes Schnellschachturnier statt. Aus unserem Verein waren Burkhard Atze las Hauptschiedsrichter und Toni Lutz als Spieler dabei. Toni fuhr gemeinsam mit seinem Trainer Roland Pfretzschner (SK König Plauen) zum Turnier, da Burkhard aus organisatorischen Gründen schon am Freitag anreiste.

Als wir im März in Freiberg spielten (Bericht), war ich schon fasziniert von diesem Ort und dachte, dass ich in der Festhalle sehr gerne ein Schachturnier sehen würde. Kurz darauf kam über den Schiedsrichterkanal die Anfrage für einen Schiedsrichter in Freiberg. Ich griff sofort zu.

48 Schachfreunde fanden den Weg nach Freiberg. In der Startrangliste finden wir drei Titelträger, sieben Spieler mit einer ELO-Zahl über 2000 und sieben weitere mit über 1900. Toni war in diesem Klassefeld auf Rang 21 gesetzt.

Vor dem Mittag wurden drei Runden gespielt. Mit etwas Glück stand Toni bei 100%, genau wie sein Trainer Roland. Bei bestem Wetter wurde das Mittagessen im Biergarten eingenommen. Danach kam es zum Aufeinandertreffen von Meister und Schüler. Es wurde hart gefightet und in der Schlusssterllung stand Toni vielleicht etwas besser. Da er aber viel weniger Zeit hatte, bot er Remis, was angenommen wurde. Auch in der fünften Runde erreichte Toni mit den schwarzen Steinen problemlos Remis gegen die Nummer zwei der Setzliste.

Die sechste Runde verlief für Toni sehr dramatisch. In einem Zeitnotduell, warf er einen Bauern um und stellte ihn versehentlich auf ein falsches Feld. Der Gegner, der nicht bei der Stellungskorrektur half, reklamierte und bekam so eine Minute dazu. Auch mit der Bonusminute gelang es ihm nicht, nenenswerte Fortschritte zu machen. Aber dann überschritt Toni leider die Zeit. In der letzten Runde gelang Toni noch ein Sieg und er landete bei fantastischen fünf Punkten aus sieben Runden, was einer ELO-Performance von 2145 entspricht (Tonis Scoresheet). Damit belegte er den vierten Platz und gewann den Jugendpreis als bester Spieler unter 18 Jahren.

Sieger wurde der topgesetzte, vereinslose FM Nico Müller vor Felix Bräuer (SG Blumenau) und Christian Pössel (ESV Nickelhütte Aue), den Toni in der zweiten Runde glücklich schlagen konnte. Den Organisatoren rund um Uwe Selle und dem TV Freiberg 1844 ist ein wunderschönes Turnier mit Live-Übertragung bei Youtube gelungen.




Rollercoaster im Zweispringerspiel

Vierte Runde in Greiz beim 1. Schlösseropen der Gegner Jonny Pabst aus Jena war ein unbequemer Gegner, 34 Jahre und erst 4 DWZ-Auswertungen, spielt seit ungefähr einem Jahr Schach. Er stieg mit einer DWZ von 1361 aber mit seinem letzten Turnier erspielter er sich mit einer Leistung von 1885 seine aktuelle Zahl von 1534. Auf der Fahrt nach Greiz gingen Toni und ich noch mögliche Eröffnungen durch. Unter anderem wiederholten wir noch einmal im Zweispringerspiel im Nachzug die Df3-Variante.

Genau die Variante kam aufs Brett. Leider kam ich nach der Fahrt nicht dazu mir das Qualitätsopfer noch einmal anzusehen.




Toni und Burkhard in Greiz erfolgreich

Nach der dritten Runde (Bericht) lagen Toni Lutz und Burkhard Atze mit jeweils zwei Punkten auf der Lauer. In der vierten Runde konnten beide gewinnen.

Die Stellung ist gewonnen aber Toni beendete die Partie mit Stil. Txc6 und Schwarz gab sofort auf. Burkhards Partie war ein wilder Rollercoaster im Zweispringerspiel, der einen eigenen Beitrag verdient.

In der fünten Runde hatten wir und wieder an die Spitzenbretter mit Holzfiguren vorgekämpft. Toni musste gegen den Glauchauer Rüdiger Schönrock antreten. Es wurde ein sicheres Remis mit den schwarzen Steinen.

Burkhard spielte gegen Christoph Lehmann vom SC Oberland, der noch geringe Chancen auf einen Preisrang hatte. Es wurde die zweitlängste Partie der Runde.

Fazit

Als 17. und 18. der Startrangliste erreichen wir Platz 10 (Burkhard) und 14 (Toni) und gewinnen beide ca. 10 DWZ Punkte dazu. Unsere Niederlagen quittieren wir gegen den Turniersieger (Toni) und den Zweiten (Burkhard). Wir haben vier harte Partien gespielt, die uns teilweise alles abverlangt haben.

Ergebnisseite




Greiz wagt zu Pfingsten ein Turnier

Toni Lutz und Burkhard Atze nehmen an diesem Wochenende am 1. Greizer Schlösseropen teil. Nach drei Runden liegen beide nach erwartbaren Ergebnissen bei zwei Punkten. Nach Siegen gegen zwei Anfänger (unter 1000 DWZ) verlor Toni gegen Felix Schletter und Burkhard gegen Pieter Leipert. In der dritten Runde folgten wieder Siege gegen schwächer einzuschätzende Spieler.

Heute spielten Toni und Burkhard zwei sehr lange Partien. Besonders Burkhard stand in der zweiten Runde kurz vor der Punkteteilung: