Sieg zum Schluss, das Turnier ein Genuss

Heute kommt spät der Bericht über die beiden abschließenden Runden. Heute startete die letzte Runde schon um 11.00 Uhr, da war keine Zeit für einen Artikel. Gestern verlor ich in einer interessanten Partie, in der ich zum Schluss keine klaren Bilder mehr gesehen habe, sonst hätte das Ergebnis auch andersherum lauten können. Heute gewann ich die letzte Partie und kann so morgen mit einem versöhnlichen Gefühl nach Hause fahren.

Konzentriert in der siebten Runde (Foto: Peter Weiß – Friesen Lichtenberg)

Runde 8 – Angst fressen Seele auf

Der Gegner spielte 1. e4 und gegen Sizilianisch schon zweimal die Alapin-Variante. Darauf baute ich. Meine Vorbereitung kam aufs Brett. Nach dem 20. Zug wird die Partie ein Fehlerfestival.

Runde 9 – Versöhnlicher Abschluss

Caro-Kann war klar, ich entschied am Brett, welche Variante ich spiele. Ein paar Ungenauigkeiten von Schwarz halfen mir zum ABschluss den vollen Punkt einzufahren.

Hier findet ihr noch mehr tolle Fotos: Galerie Lichtenberger Sommer

Endstand




67 Züge Leiden – wieder auf dem Boden der Tatsachen

Diesmal bereitete ich mich selber vor – und es ging schief. Im frühen Partiestadium spielte mein Gegner einen Zug, den ich erst später erwartete, die vorbereitete Reaktion war noch nicht möglich. Nach sieben Zügen hatte ich einen Bauern weniger und eine schlechte Stellung. Ich wollte kämpfen, um wenigstens den zwanzigsten Zug zu erreichen. Nach dem ich letzte Runde der Erste war, der die Partie beendete, war ich diesmal der Letzte gegen 22:00 Uhr gratulierte ich meinem Gegner nach 68 Zügen zum Sieg.




Mit Schottisch zum Erfolg

Von meinem Gegner in der fünften Runde waren wieder einmal nur die Partien aus dem Turnier verfügbar. Ich überlegte sogar, ob ich es auf 1.d4-Terrain wage, um gegen seine Variante anzutreten. Den entscheidenden Tipp erhielt ich dann aus dem Erzgebirge. John Heinrich empfahl mir es mit dem Schottischen Gambit zu versuchen.

Hotline ins Erzgebirge

In der Partie ging dann alles ganz schnell. Turnierdaten bei chess-results




Heimatkiez, wie haste dir verändat

Da von meinem Gegner nicht viel zu finden war, außer dass er wahrscheinlich 1.e4 spielt, Evidenz eine Caro-Kann-Partie in diesem Turnier, beschloss ich die Plätze meiner Kindheit aufzusuchen. Ich besuchte meinen Kindergarten, den ich vor genau 50 Jahren verlassen hatte, die Schule in die ich eingeschult wurde und verschiedene andere Plätze mit schönen Kindheitserinnerungen.

Vielleicht inspirierte mich der abschließende Besuch des „Stierbrunnens“ für meine Partie. Ich landetete in der Vorbereitung meines Gegners. Als er sich nicht mehr erinnern konnte griff er fehl und stellte die Partie instant ein.

Das gab mir Zeit einige Turnierimpressionen einzufangen. Daten bei Chess-Results.




Schachgefühl abhanden gekommen

Runde drei hielt für mich einen Elo-losen, 23-jährigen Gegner (DWZ 1498) bereit, der aber in der ersten Runde gegen Matthias Remis gespielt hatte und auch in der zweiten Runde gegen einen 1800er remisiert hatte. Vorbereitung war unmöglich, da es von ihm nichts zu finden gab.

Die Eröffnung spielte ich zu schematisch und musste bald um das Überleben kämpfen, das gelang knapp mit einem Minusbauern. Dann stellte ich ihm eine Falle, in die er prompt hineintappte, aber ich zog die Schlinge nicht zu, sondern landete durch einen Fingerfehler in einer komplett verlorenen Stellung, in der es dann keine Rettung mehr gab.

Auf der Heimfahrt plauderte ich nett mit einem Schachfreund von Empor Berlin. Wir klagten uns gegenseitig unser Leid, zeigten uns unsere Partien. In der Unterkunft angekommen, stellte ich fest, dass genau dieser Spieler mein Gegner in der vierten Runde ist. Es versteht sich von selbst, dass von ihm kaum etwas zu finden ist – genau eine Weißpartie von 2017 und die drei beim Lichtenberger Sommer veröffentlichten Partien.




Unnötige kurzzügige Niederlage

Mein Gegner in der zweiten Runde war Jasper Langner aus Köln. Er spielt sowohl e4 als auch d4 und im Internet öfter aus Sf3 als ersten Zug. Da war Vorbereitung schwierig, ich wiederholte ein par Varianten und sah mir dann die Florastraße an, aß bei einem guten Italiener zum Mittag und war schon früh am Turnierort.

Mein Gegner wurde offensichtlich durch meine Eröffnugswahl überrascht und nahm sich viel Zeit. Der entscheidende Moment war der 10. Zug.




Lichtenberger Sommer – startet mit Regenwetter

230 Schachfreunde trafen sich gestern zur ersten Runde des Lichtenberger Sommers. Das Berliner Wetter wartete zwischenzeitlich mit einigen Kapriolen auf, den größten Guss gab es aber während der Runde. Seit langer Zeit spiele ich mal wieder ein Turnier in Berlin, meiner alten Heimat, mit. Aber auch andere Teilnehmer sind bei uns in Markneukirchen bekannt. Matthias Pröschild und Mathilda Bächle, die wir von ihren Teilnahmen am Osterblitz kennen, und Jörg Wulff, der schon unsere Stadtmeisterschaft und auch das Osterblitz mitspielte.

Das Turnier findet auf der Trabrennbahn Karlshorst statt. Der Turniersaal ist der der Saal unter der Haupttribüne, wo sonst die Zocker ihre Wetten patzieren und mitfiebern, ob ihre Pferde gewinnen. Auf dem Fußweg vom S-Bahnhof Karlshorst zum Wettkampfort bekommt man die Anmutung eines lost Places. Der Eingang der Trabrennbahn beschmiert mit Graffiti und teilweise zugewuchert, verbogene Fahnenstangen und auch im Gelände versucht die Wildnis Oberhand zu gewinnen. Aber hier finden immer noch Renntage statt, es werden Pferde trainiert und der Imbiss funktioniert tadellos.

Nach einer kleinen organisatorischen Panne, die erste Runde musste noch einmal ausgelost werden, starteten die Spiele. Leider war ich noch knapp in der ersten Hälfte, so hatte mein Gegner ein Rating von 1239. Nachdem ein Springer kein Rückzugsfeld mehr hatte, war ich schnell eine Figur vorne. Kurze Zeit später ließ er einen Turm ungedeckt stehen, als dieser geschlagen wurde, gab er auf. So hatte ich Zeit ein paar Fotos vom Turniersaal und Spielern zu machen.

Ergebnisse der ersten Runde

Kurz nach der ersten RUnde wurden alle Partien digitalisiert und bereit gestellt.

Partien der ersten Runde




In Spandau das Jahr aufblitzen

Jedes Jahr verbringen wir, Reinhard und Burkhard Atze, den Jahreswechsel in Berlin. Dieses Mal haben wir ein Blitzturnier gefunden, an dem wir unsere letzten Partien des Jahres spielen konnten. Zusammen mit unserem Freund Matthias Pröschild fanden wir uns am 30.12. gegen 15.30 Uhr im Rathaus Spandau ein.

v.l.n.r. Burkhard, Matthias und Reinhard

Vor dem Blitzturnier fand die Siegerehrung des Spandauer Weihnachtsturniers statt. Es wurde von Sachsen beherrscht es gewann Christoph Dahl aus Dresden vor Leonard Richter aus Leipzig.

Erster von links Leonard Richter daneben Christoph Dahl

Dann begann mit ca. 30min Verspätung das Blitzturnier. Bei 64 Teilnehmern wurde entschieden, dass 11 anstatt der ausgeschriebenen 9 Runden gespielt werden. Es nahmen überraschend viele starke Spieler teil.

Der deutsche Vizeblitzmeister von 2008 IM Ilja Schneider, der israelische IM Mikhail Klenburg, der bekannte „Wettopa“ FM Dirk Paulsen der letzte Bezirksmeister von Ostberlin Matthias Schöwel und viele bekannte Gesichter aus der Berliner Schachszene nahmen teil.

Über die Tabelle könnt ihr euch auch über den Turnierverlauf informieren. Obwohl wir alle nicht ganz zufrieden mit unserem Ergebnis waren, lässt sich ein positives Fazit ziehen. Matthias landete vor seinem Setzlistenplatz und Reinhard und Burkhard erzielten eine Performance, die besser als ihre Zahl war.

Am schönsten waren aber die Gespräche mit den vielen alten und neuen Bekannten.

Endstand