Karma schlägt zurück – uninspiriert in Runde drei

Nach der Partie in der dritten Runde möchte ich eigentlich nur noch abtauchen und die Welt vergessen. Von meinem Gegner fand ich lediglich sieben Weißpartien und da war alles dabei. Also keine große Vorbereitung, einkaufen und etwas die Gegend erkunden war angesagt. Aber es gab doch einen Favoriten in den Eröffnungen auch Toni hat mich noch einmal darauf hingewiesen.

Also schaute ich mir diese Eröffnung noch einmal an. Da mein Gegner recht jung war, schloss ich eine der drei Hauptvarianten aus. Genau diese kam aufs Brett. Hier spielte ich dann nicht die kritische Variante, sondern versuchte in eine andere Variante überzuleiten. Vergeblich – in der Folge verschlechterte sich meine Stellung Zug um Zug. Chancenlos musste ich dann meine Niederlage quittieren. Nun abtauchen!




Friedfertig in der zweiten Runde

Ein Grund für die Auswahl des Turniers für mich war, dass immer nur eine Runde am Tag stattfindet. So hat man genug Zeit, etwas Sightseeing zu betreiben und vor allem um sich auf seinen Gegner vorzubereiten. Von meinem Gegner Juri Gendler waren in der Datenbank nur sieben Partien mit Schwarz zu finden.

Schwarzpartien meines Gegners

Was konnte ich daraus schließen. Er hat 1. e4 .. immer mit 1. .. e5 beantwortet und auf Spanisch das Jähnisch-Gambit gewählt. Da er schon etwas älter ist (ca. 70 Jahre) bestand die Chance, dass er auch die alte Hauptvariante spielen würde. Da diese inzwischen als vorteilhaft für Weiß gilt beschloss ich mich darauf vorzubereiten. Nach einer Weile fühlte ich mich aber unwohl. Was ist, wenn er eine normale Spanischvariante wählt? Also entschied ich mich, mein normales e4-Repertoire zu spielen, egal was da kommt. Etwa 1,5 Stunden vor Rundenbeginn ging ich los, um mir vor Start noch den Ort ein wenig anzusehen.

Ungefähr eine halbe Stunde vor dem Start der Runde war ich im Spiellokal. Zeit um noch etwas sozial Media zu betreiben und ein paar Fotos zu machen.

Die Schachfreunde Deisenhofen, die das Turnier ausrichten, sorgen sich mit einem Imbiss um das leibliche Wohl der Teilnehmer. Belegte Brötchen, Brezen, Kuchen, Snacks, Kaffee und Kaltgetränke und das alles zu moderaten Preisen werden angeboten.

Der Rundenstart machte all meine Gedanken über die Partie zu nichte. Mein Gegner „erdreisteste“ sich, auf 1. e4 .. ohne zu überlegen mit 1. .. c5 zu antworten. Nachdem wir beide uns voll entwickelt hatten und ich keinen klaren Plan zur Fortsetzung sah, bot ich im 13. Zug Remis an. Nach reiflicher Überlegung nahm mein Gegner an.

Stellung nach 13. Dd2 ..

Natürlich kann man meine Entscheidung kritisieren. Aber ich wollte nach der Partie in München, auf der anderen Seite der Stadt noch einen Freund treffen und so stehe ich nach zwei Runden nicht mit null Punkten da.

Weitere Bilder und Beobachtungen aus Runde zwei

Der top-gesetzte IM Soham Das erschien nicht zur Runde. Da er für die dritte Runde wieder ausgelost wurde, nehme ich an, das er den früheren Rundenbeginn verpasst hat. Am ersten Brett musste IM Thomas Reich eine Qualität gegeben, als er von der Bauernwalze an seinem Königflügel bedroht wurde. Es gelang ihm trotzdem noch, die Partie zu gewinnen. Mein Gegner aus der ersten Runde besiegte mit Schwarz einen FM und liegt so weiter an der geteilten Spitze.

Paarungen der dritten Runde




Gib München noch eine Chance

Letztes Jahr spielte ich zu Pfingsten in München und die Organisation war, vorsichtig ausgedrückt, verbesserungswürdig. Doch München ist eine schöne Stadt, Zeit war auch da, warum nicht ein anderes Turnier ausprobieren. So bin ich seit gestern beim 41. OIS München in Deisenhofen bzw Oberhaching aktiv.

Spielsaal ist eine Turnhalle, die Luft war schnittfest

Gespielt wird in der Kyberghalle, einer Schulturnhalle. Bei den äußeren Temperaturen und der Spieleranzahl war die Luft bald schnittfest. Da junge Orga-/Schiriteam hat die Veranstaltung bis jetzt gut im Griff und die erste Runde begann fast auf die Minute pünktlich.

Turnierleitung

Es wird in insgesamt drei Gruppen gespielt. Ich werde hier nur aus der A-Gruppe berichten, in welcher ich an Platz 49 von 59 Teilnehmern gesetzt bin. Die erste Runde brachte einige Überraschungen. Schon an Brett eins und drei konnten sich die Top-Gesetzten jeweils mit Schwarz nicht durchsetzen und mussten der Punkteteilung einwilligen. Viermal konnte der Underdog den vollen Punkt einfahren. Leider war ich nicht dabei nach langem Kampf, in einer Partie mit wechlseitigen Geschenken, musste ich im 43. Zug die Waffen strecken.