Bezirksliga: ESV Nickelhütte Aue IV – Neikirng I 3,5:4,5
Irgendwann am Vormittag sagte ich zu Steffen, wir müssten eigentlich gewinnen, weil wir so schlecht stünden. Er gab mir Recht. Soll heißen, ein Start-Ziel-Sieg war es nicht.
Wir waren früh dran, so dass wir gegenüber dem Haus der Generationen den Bäcker stürmen und erst einmal in Ruhe Kaffeetrinken konnten. Ende Oktober am Morgen auf dem Postplatz in Aue mit einem Kaffee in der Hand draußen sitzen zu dürfen, das hat was.
Später an den Brettern war die Gelassenheit verflogen, zumal wir, wie gesagt, wieder einmal nicht astrein standen. Hervorzuheben waren im Folgenden allerdings die Partien von Steffen, Ute und Michael, die sich Materialvorteile erspielen konnten und ihre Partien gewannen. Besonders Michael zeigte abermals, welch feine Angriffspartien er spielt. Er drückt meist konsequent nach vorn und wird häufig für dieses Offensivspiel belohnt.
Nachdem Claus-Peter remisierte, fragte auch Karl-Heinz nach einem Remis. Matthias‘ Partie schien zwar weg, aber mit diesem Remis hätten wir schon 4 Punkte und für Frank Dreier war das Endspiel mit Damen und ungleichfarbigen Läufern im Prinzip todsicher zu halten und ich stand sehr gut und spielte auf Sieg. Karl-Heinz‘ Remistaktik ging auf.
Matthias‘ Partie fiel wie erwartet, obwohl vielleicht gerade am Schluss noch ein paar Feinheiten drin waren, um einen halben Punkt zu retten. Einen halben Punkt brauchten wir noch für den minimalistischsten aller Siege. Den holte ich mir ab, denn an dieser der Stelle sah mein Gegner keinerlei Möglichkeit mehr, auf Gewinn zu spielen und für mich hätte es ein hohes Risiko bedeutet, die geschlossene Stellung aufzureißen. Ich hätte es getan, wenn wir schon gewonnen hätten. Wie gut die Entscheidung zur Sicherheit war, zeigte sich ein paar Minuten später, als Frank in seinem sicheren Endspiel den Freitod wählte und sich förmlich ins Selbstmatt stürzte. Den Schreck noch in den Gliedern, fielen wir anschließend erneut beim Bäcker ein…
Nach drei Runden haben wir 5 Mannschaftspunkte und stehen punktgleich mit dem VSC an der Tabellenspitze. Bisher ging alles gut und wir können ohne Druck aufspielen. Und wenn man bereits auf der Heimfahrt vom Auswärtsspiel hört, dass die zweite Mannschaft gewonnen hat und vor allem die Kinder diese Leistung erbracht haben, ist man froh, die Entscheidung über die Mannschaftsaufstellungen so und nicht anders getroffen zu haben.