Die Zahl der Teilnehmer des diesjährigen Weihnachtsblitzes ähnelte dem im Vorjahr: Damals waren es 23, diesmal 22. Die Kurve geht somit wieder etwas weiter nach unten, offenbar wird der vorweihnachtliche Stress immer größer und die Schachmüdigkeit vor dem Fest nimmt immer mehr zu.
Weder der Titelverteidiger noch sein Vize aus 2018 waren anwesend, und auch andere Favoriten machten sich rar, sodass sich die übliche Chancenverteilung etwas verschob – durchaus auch in Richtung des Neikirnger Lagers. Ein angekündigtes tschechisches Auto wurde gänzlich vermisst: Wo Josef Biba und Co. abgeblieben sind, ist bis heute nicht geklärt. Josef wäre einer der ganz heißen Titelanwärter gewesen. Sehr erfreulich, dass zwei Nachwuchsspieler von den Königen aus Plauen und zwei eigene mitspielten. Die Melestean-Brüder Timur und Maxim (11 und 9 Jahre) reihten sich recht munter immer an den vorderen Tischen ein. Am Ende hatte Timur 7 Siege auf dem Konto, sein kleiner Bruder sogar 8. Schaut man sich die DWZ-Zahlen der Kinder an, wundert man sich jedoch nicht mehr über die hervorragenden Plätze 5 und 6.
Unsere beiden Youngsters haderten etwas mit ihren Ergebnissen. Reinhard Atze wollte sicher an den Vorjahresplatz 10 anknüpfen, fand aber einfach nicht ins Turnier. Luisa Woywode zahlte sehr viel Lehrgeld. Blitz ist im Moment noch nicht ihre Lieblingsdisziplin, kann es aber natürlich noch werden.
15 Runden ein Hauen und ein Stechen. In jeder Runde Freude und Enttäuschung nah beieinander. Nicht jeder konnte sich’s recht machen – dem Gegner wollte man‘s nicht recht machen! Der Abend verlief launig mit dem Abmurksen der Gegner oder dem eigenen spielerischen Ableben und wurde gewürzt durch so manche Nahtoderfahrung. Die Pause nach 7 Runden brachte verbrauchte Energien zurück. Das „Paulusschlössl“-Team unterstützte die Kämpfer perfekt durch lebensverlängernde Maßnahmen in Form von fester und flüssiger Medikation. Der von Schiedsrichterangelegenheiten nahezu befreite Turnierleiter Burkhard Atze drückte auch bei Dopingverdacht mal ein Auge zu und hatte zu keiner Zeit Probleme, das Turnier souverän zu führen.
Die Turnierteilnehmer konnten beim reibungslosen und zügigen Ablauf ein ganzes Stück vor Mitternacht den Turniersieger beklatschen. Claus-Peter Franke gewann mit 12 Punkten vor Steffen Pötzsch (11) und Frank Weller (10,5). Alle drei sind vom gastgebenden Verein Markneukirchen.
Wie immer musste niemand mit leeren Händen heimkehren. Weihnachtspreise gibt es für jeden Teilnehmer – sie wurden allerdings nicht verschenkt, sondern waren einfach der Lohn der Mühen. Das Weihnachtsgeschenk der Organisatoren war das Turnier selbst. Mein/unser besonderer Dank gilt ihnen und natürlich Uwe, Antje und Milena vom „Paulusschlössl“.
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