Aufgabe der Woche #1
Neues Jahr, neue Kategorie. Schreibt die Lösung in die Kommentare. Weiß am Zug, Matt in zwei Zügen.

Quelle: Facebook, credits to Philippe Van
Neues Jahr, neue Kategorie. Schreibt die Lösung in die Kommentare. Weiß am Zug, Matt in zwei Zügen.
Quelle: Facebook, credits to Philippe Van
Schon lange Zeit habe ich ein Problem, was sicher auch andere Schachfreunde kennen. Ich erreiche ausgezeichnete Stellungen, finde dann aber nicht die richtige Abwicklung. Ist dies in Einzelpartien noch zu verschmerzen, ärgert es in Mannschaftskämpfen doch gewaltig. Hier einige Beispiele aus der aktuellen Vereinsmeisterschaft, mit zwei Remisen und einer Niederlage stehe ich bei 1 aus 3, wobei mindestens 2,5 aus 3 möglich waren.
Steffen hat die Doppeldrohung auf h7 und b7 mit Dg6 beantwortet. Wenn ich mich nun auf b7 bediene, hängt der Läufer auf d3 und die schwarze Dame kommt dem König bedrohlich nahe. Als Alternative kommt Df3 in Betracht, die schwarze Dame ist angegriffen und b7 weiterhin auch. Bei meinen Berechnungen am Brett glaubte ich, dass Lc6 eine ernsthafte Drohung wäre und entschloss mich nach langem Überlegen für Dxb7 mit Remisgebot (Bericht zur ersten Runde). Df3 hätte gewonnen, da Lc6 einfach mit Sxc6 beantwortet wird und die Dame weiterhin angegriffen ist.
Michael und ich diskutieren seit langem eine spezielle Variante im Zweispringerspiel im Nachzug, bei der Schwarz zwei Bauern für den Angriff gibt. Mal gewinnt Michael, mal ich. Momentan steht es in dieser Saison 1:1 in dieser Variante. Wobei der Sieg von Michael in der Vereinmeistrschaft höher zu bewerten ist.
Schwarz ist voll entwickelt, hat Raumvorteil und der weiße König steht noch in der Mitte. Auf der anderen Seite hat Schwarz immer noch zwei Bauern weniger. Interessant ist, dass sich hier selbst die Schach-Engines nicht einig sind. Stockfish 15 sieht Schwarz klar im Vorteil und will 16. .. Lb4 sehen. Fritz17 findet die Stellung ausgeglichen schlägt aber auch Lb4 vor. Als Alternative kommt bei beiden 16. .. e3 in Betracht, welches ich nicht einmal erwogen habe. Ich entschloss mich mit 16. .. exd3 die Spannung aufzuheben und verlor in der Folge.
Auch mit Ute haben ich eine Variante, die immer wieder aufs Brett kommt. Häufig geht es darum, die schwarzen Figuren einzuschränken.
Es ist mir mit Utes Mithilfe gelungen, den weißfeldrigen Läufer von Schwarz aus dem Spiel zu halten. Utes 16. .. Lh4 mit Angriff auf den Turm auf e1 wurde von mir mit f6 und Königsangriff beantwortet. Dg3 richtet sich nun gegen das drohende Dg4. Ich prüfte am Brett drei Varianten 18. Tf4, 18. Lf4 und 18. e5. Nach langem Überlegen entschloss ich mich (falsch) für e5. Nach dem Rechner der zweitbeste aber deutlich schlechtere Zug gegenüber Tf4. Tf4 verwarf ich, da ich dachte, nach Lxf6 ist der Angriff vorbei. Nach e5 verliert Schwarz aber eine Figur oder die Dame. Leider war es nicht die letzte falsche Entscheidung in der Partie.
Wieder habe ich verschiedene Optionen:
Die Zeit wurde langsam knapp. Beide hatten wir nur noch ungefähr 20min auf der Uhr bei noch über 20 zu spielenden Zügen. Ich entschied mich für Tg4, nach dem Rechner die schlechteste der Möglichkeiten, da ich den Damengewinn sah. Nach 20. ..Lxd2 mit Remisgebot, nahm ich den Spatz in der Hand, um mir zu Hause vom Rechner zeigen zu lassen, dass die Stellung immer noch gewonnen ist.
Irgendwie kristallisiert sich da eine Schwäche heraus. Eigentlich löse ich regelmäßig Taktikaufgaben, das wäre meine Empfehlung, wenn jemand anderes dieses Problem hätte. Hat jemand von euch einen Tipp für mich? Schreibt ihn gerne in die Kommentare.
Turmendspiele mit einem Bauern mehr sind immer gewonnen und Turmendspiele mit einem Bauern weniger sind immer remis.
Gunther Sandner
Das hier vorgestellte Endspiel wird mich noch ein wenig verfolgen. Ich musste diese Stellung mit Weiß gewinnen, damit der Mannschaftkampf unentschieden ausgeht. Wie wir berichtet haben, ist es mir nicht gelungen.
Das Weiß besser steht, braucht man glaube ich nicht diskutieren.
Das Dumme ist nur, dass am Ende der Partie immer so wenig Zeit übrig ist. Ich sah hier einen Bauerngewinn, der auch funktioniert hat, konnte den Mehrbauern dann aber nicht verwerten.
Ihr seid eingeladen Eure Gedanken zu der Stellung in den Kommentaren zu teilen. Bitte keine einzelnen Züge oder unkommentierte Computervarianten posten. Mir geht es um Ratschläge, die man in solchen Enspielen beherzigen sollte. (Wird fortgesetzt, wenn eure Vorschläge da sind.)